Gatronomie in Corona-Zeiten „Wir hatten an den ersten Tagen nur wenige Gäste“

Wuppertal · Die Betreiber sind froh, wieder öffnen zu dürfen. Doch die Resonanz der Kundschaft war trotz des schönes Wetters in den ersten Tagen eher verhalten.

Corona: Nur wenige Gäste zum Gastro-Neustart in Wuppertal
Foto: dpa/Wolfram Kastl

Einen Kaffee trinken, eine Kleinigkeit essen: Auf den ersten Blick kehrt die Normalität für Wuppertaler Cafés, Bars und Restaurants zurück. Der zweite Blick offenbart, dass es nicht so ist wie vor dem Lockdown: Alle Mitarbeiter tragen Mund-Nasen-Schutz, die Tische sind strikt voneinander abgetrennt, am Eingang mahnt ein zentral aufgestellter Desinfektionsmittel-Spender den Besucher zur richtigen Handhygiene. Schilder weisen Gäste auf den Mindestabstand hin.

„Das ist alles eine sehr ungewisse Situation“, sagt Robin Heyer, Schichtdienstleiter im Café Extrablatt Barmen. Gleichzeitig ist er froh, überhaupt wieder Gäste bewirten zu können. Nachdem es in den vergangenen Wochen lediglich einen Verkauf zum Mitnehmen gab, sei die jetzige Lage wieder komplett neu. Dem pflichtet Stammgast Thomas Steenken bei. Für beide sei das ein merkwürdiges Gefühl: „Früher saß man hier zu fünft dicht beieinander. Das geht jetzt nicht mehr“, sagt Steenken. Allgemein ist die Stimmung ruhig. Die Schutzmaßnahmen stellen alle Mitarbeiter vor neue Herausforderungen, so Heyer. Jede halbe Stunde müssen die Hände desinfiziert werden, nach jedem Gast die Tische und Stühle sowie alle vier Stunden die Toiletten grundgereinigt werden. Gespannt sind beide auf die Zeit, wenn es wärmer wird: „Ob es dann Konflikte um freie Plätze gibt?“

Platzmangel gab es im Donatello am Werth noch nicht: Lediglich zwei Gäste saßen im Außenbereich. Das Ehepaar Löwe war glücklich, endlich mal wieder zusammen essen gehen zu können. Gleichzeitig fürchten beide aber auch eine erneute Schließung der Lokale. „Das Risiko bleibt“, sagt Bernd Löwe. Beide bedauern zudem die finanziellen Schwierigkeiten, vor denen die Gastronomie steht. Auch im Eiscafe Wundertüte am Geschwister-Scholl-Platz sitzen nur vereinzelte Gäste, während im Elberfelder Café Venezia der Außenbereich zwar belegter, aber keineswegs belebter ist.

Vor der SB-Bäckerei Backwerk an der alten Freiheit wirbt man mit einem Superheldenvergleich für die Maskenpflicht: Wie Captain America, The Flash oder Spiderman sollen auch die Gäste beim Betreten einen Mundschutz tragen. Die maximale Anzahl an Personen im Geschäft ist zudem auf sieben beschränkt. Ein paar Häuser weiter im Café Simitci Dünyasi sind trotz Wiedereröffnung viele Sorgen geblieben. „Wir hatten an den ersten Tagen wenig Gäste“, sagt Servicechefin Dilber Tasksen. „Wir hatten maximal sieben bis acht Kunden gleichzeitig hier“, berichtet sie weiter. Vor der Corona-Krise seien es oft um die 80 Personen gewesen. Auch an der sonst so belebten Herzogstraße ist weniger los: Lediglich im Burger-Restaurant Hans im Glück sind einige Gäste im Außenbereich zu sehen, das Sausalitos ist noch nicht geöffnet. vs

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