Umfrageergebnis : Umfrage: Mehrheit ist gegen Rauch- und Essverbote
Wuppertal Andere Städte sind schon vorgeprescht: Der Wuppertaler Krisenstab sieht aber noch keinen Grund. Und auch die WZ-Leser sind sich einig.
Es ist eine Frage, die offenbar bewegt: Soll in der Wuppertaler Innenstadt ein zusätzliches Rauch- und Essverbot verhängt werden, damit die Maskenpflicht nicht mehr umgangen wird? Mehr als 1400 Internet-Nutzer haben bis Sonntagmittag bei unserer Umfrage mitgemacht, dazu gab es mehr als 350 Kommentare bei Facebook. Die Mehrheit spricht sich gegen weitere Verbote aus, vor allem beim Thema Essen und Trinken. Dass Rauchen untersagt werden könnte, befürworten allerdings doch einige Wuppertaler – darunter auch viele Raucher selbst. Insgesamt stimmten 58 Prozent gegen weitere Verbote, 39 Prozent dafür.
Johannes Slawig, Chef des Wuppertaler Krisenstabs in der Corona-Zeit, hatte bereits gegenüber der WZ betont, dass er aktuell nicht dem Beispiel von anderen Städten wie Krefeld folgen wolle, die ein Verbot bereits durchgesetzt haben. Stattdessen setze er auf die Vernunft der Bürger: Wer essen oder rauchen wolle, dürfe das auch in den Fußgängerzonen weiterhin, solle sich dafür aber an den Rand stellen. Genau dies machen viele aber nicht, kommentieren Wuppertaler bei der Umfrage.
Der Widerstand gegen Verbote ist trotzdem teilweise heftig, das wird in den Kommentaren deutlich. „Was kommt als nächstes, das Verbot zu atmen?“, fragen zum Beispiel einige Nutzer. Von endgültiger Entmündigung ist die Rede.
„Wenn ich Hunger oder Durst habe, trinke ich, wo ich möchte. Wenn ich in der Stadt bin, stelle ich mich zur Seite. Das fehlt mir auch noch, dass ich mir vorschreiben lasse, wann und wo ich essen und trinken darf“, erklärt Facebook-Mitglied Louis Noel Rychel. Ähnlich sieht es Heike Wiazewicz. „Ich esse und trinke und rauche, wo und wann ich will. Das kann mir auch keiner nehmen.“
Unter dem Verbot sind sich viele sicher, würde der Handel leiden, sowie die verbliebene Gastro mit ihren To-Go-Angeboten. „Dann eben, hingegen meiner Einstellung, den Einzelhandel zu unterstützen, doch Amazon. Es wird irgendwann nur noch Trabantenstädte geben“, schreibt zum Beispiel Sabine Meier. Man dürfe sich dann nicht wundern, „wenn die Innenstadt bald einer Geisterstadt gleicht. Die meisten werden zu Hause mit Kaffee und Kippe online shoppen“, glaubt „Ki Wi“.