Verschärfung der Corona-Maßnahmen Wuppertal schließt Bäder, Jugendtreffs und Spielplätze

Wuppertal · Weitreichende Corona-Einschränkungen sind für Wuppertal angekündigt worden. Nun gibt es erste Infos, um welche Bereiche es geht. Ein Überblick.

 Wuppertal gehört zu den NRW-Städten mit einer hohen Infektionsrate.

Wuppertal gehört zu den NRW-Städten mit einer hohen Infektionsrate.

Foto: dpa/Caroline Seidel

Weitere weitreichende Einschränkungen hat Johannes Slawig, Leiter des Corona-Krisenstabes, für Wuppertal angekündigt. Unter anderem für den Bereich Schule. Auch das Land unterstütze die Stadt in dieser Hinsicht, sagte er nach einem „sehr konstruktiven“ Gespräch mit Vertretern des Gesundheitsministeriums am Mittwoch.

Details zu den neuen Auflagen wollte er noch nicht nennen, doch er lässt keinen Zweifel daran, „dass sie wirklich weitreichend sein werden“. Im Kern geht es laut Slawig um weitere Einschränkung im privaten Bereich, auch in der Öffentlichkeit. Am Donnerstag sollen sie im Hauptausschuss der Politik vorgestellt werden. Es seien aber auch noch Fragen mit dem Land zu klären.

Unter anderem sollen sämtliche Sporthallen und Schwimmbäder geschlossen werden. Eine Ausnahme bildet die Nutzung der Hallen für Prüfungen von Schülern oder Studenten. Außerdem soll der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit strikt untersagt werden, das gilt auch für das Wintergetränk schlechthin, den Glühwein.

In Jugendtreffs und auf Spielplätzen soll generell um 16.30 Uhr der Betrieb eingestellt werden. Ziel ist, Straße und Plätze zu leeren, die Wuppertaler zu bewegen, nach Hause zu gehen und zu Hause zu bleiben. Im Rathaus soll vorübergehend auch von Ausgangssperren die Rede gewesen sein. Aber diese Idee ist vom Tisch.

Grundsätzlich wisse man das Land auf seiner Seite. „Das Gesundheitsministerium kennt den Ernst der Lage in Wuppertal“, sagt Slawig. Bei den Zahlen der Corona-Fälle könne man trotz aller Maßnahmen und Auflagen maximal von einer Seitwärtsbewegung sprechen: „Sie sinken nicht.“ Genau das brauche Wuppertal aber. Sowohl die Verwaltung als auch Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen seien am Ende ihrer Kräfte.

Deshalb ist Slawig als Leiter des Wuppertaler Krisenstabens mit dem Kurs der Landesregierung in bestimmten Fragen auch nicht einverstanden. Für ihn ist es unverständlich, dass Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Präsenzunterricht festhält. „Wir haben uns dafür eingesetzt, den Schulen diese Entscheidungen zu überlassen, also auch hybriden Unterricht und das Teilen von Klassen zu genehmigen, wo das möglich ist.“ Für das Nein aus Düsseldorf habe er kein Verständnis. „Aber in den Schulen haben wir als Stadt nichts zu sagen, wir können nur appellieren.“

Bisher ist Slawigs Appell folgenlos verhallt. Das gilt auch für seine Haltung zu einem harten Lockdown. „Den erst für die Zeit nach Weihnachten anzupeilen, ist doch viel zu spät“, sagt Slawig. „Die Situation ist jetzt sehr, sehr ernst. Deshalb muss auch jetzt gehandelt werden.“ est/ll

(est/ll)
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