Corona-Pandemie Ansturm auf Impf-Termine in Wuppertal - Mitarbeiter erleben auch „Drohungen“

Wuppertal · In Wuppertal gibt es in der Corona-Pandemie offenbar einen regelrechten Ansturm auf Impftermine. Dabei kann es auch zu weniger schönen Szenen kommen. Der Oberbürgermeister richtet einen Appell an die Bevölkerung.

 In Wuppertal gibt es offenbar viele Menschen, die schnell einen Termin für eine Corona-Impfung haben möchten.

In Wuppertal gibt es offenbar viele Menschen, die schnell einen Termin für eine Corona-Impfung haben möchten.

Foto: dpa-tmn/Fabian Strauch

Im Impfzentrum am Campus Freudenberg in Wuppertal sind für den Monat Mai alle Termine ausgebucht. Das hat die Stadt Wuppertal am Mittwoch erklärt. Grund sei die Freigabe für bestimmte Gruppen der Priorität 3 in NRW, „während parallel immer noch Menschen aus der 2. Priorisierungsgruppe geimpft werden. „Auch die niedergelassenen Ärzte erleben einen Ansturm“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

„Der Druck der Impfwilligen wird immer größer“, so Koordinator Tobias Krebber. „Wir erleben alles, von abenteuerlichen Impfbegründungen bis hin zu Drohungen.“

Corona Wuppertal: OB Schneidewind fordert „Empathie und Geduld“ auf den letzten Metern

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind appelliert, „auf den letzten Kilometern des Marathons nicht die Empathie und Geduld zu verlieren.“ Für Juni habe NRW eine Verdoppelung der Impfdosen von Biontech und die Freigabe der Priorisierungen für die Arztpraxen angekündigt. Ab dem 7. Juni sollen auch Betriebsärzte in den Unternehmen impfen dürfen.

Hier warnt Krisenstabsleiter Johannes Slawig allerdings vor überzogenen Erwartungen: „Die Zahlen, die dazu bisher im Raum stehen, lassen eine großangelegte Aktion in den Unternehmen nicht realistisch erscheinen. Da sollte das Land noch einmal nachsteuern, damit sich eine eigene Impf-Logistik in den Betrieben lohnt.“ 

Wenn genug Impfdosen für alle Impfwilligen zur Verfügung stehen, soll es auch in Wuppertal mobile Impfangebote geben, um mehr Menschen zu erreichen. Zur Vorbereitung dieser Impfungen solle es eine „breite Kommunikations-Kampagne“ geben: Dazu gehören laut Angaben der Stadt „mehrsprachige Flyer und Plakate, Videos und Podcasts für die Sozialen Medien und insbesondere die direkte Ansprache über Quartierbüros, Stadtteilinitiativen und Vereine“.

Weiterhin ungeklärt seien Fragen zum Thema Nachweise für Genesene: Menschen, deren positiver PCR-Test länger als 28 Tage, aber nicht länger als sechs Monate zurückliegt, sollen laut Stadt Geimpften gleichgestellt werden. Noch seien die Vorteile für diesen Kreis gering, doch mit „Wieder-Öffnungs-Szenarien für Gastronomie, Hotels, Dienstleister und Einzelhandel“ werde der Druck auch hier größer. „Wir erwarten von Bund und EU kurzfristig einheitliche digitale Lösungen für dieses Problem“, so OB Schneidewind und Slawig.

Bürger, die ihre Quarantänebescheinigung oder den PCR-Befund aus dem fraglichen Zeitraum aufgehoben haben, können diese Unterlagen zum Nachweis nutzen, teilte die Stadt mit. Für alle anderen werde eine Lösung mit möglichst geringem Aufwand - „wenn möglich, zumindest einheitlich als bergische Bescheinigung“.

(red)
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