Comedian schlägt Oliver Pocher Pocher befürchtet bleibende Ohrschäden

Update | Dortmund/Wuppertal · Nach einer Ohrfeige spricht der Comedian Oliver Pocher von bleibenden Schäden am Ohr. Er war am Rande eines Boxkampfes in Dortmund angegriffen worden.

 Nach einer Attacke auf Comedian Oliver Pocher am Rande eines Boxkampfes in Dortmund wird gegen einen Mann wegen Körperverletzung ermittelt.

Nach einer Attacke auf Comedian Oliver Pocher am Rande eines Boxkampfes in Dortmund wird gegen einen Mann wegen Körperverletzung ermittelt.

Foto: dpa/Revierfoto

Der Komiker Oliver Pocher hat die Ohrfeige eines Comedians auf Instagram als „feige und hinterlistig“ bezeichnet. Er habe eventuell irreparable Schäden am Ohr davongetragen, schrieb er. Er sei zwar in Behandlung, doch gewisse Frequenzen könne er seit dem Angriff weiterhin nicht hören. Außerdem wolle er vor Gericht und habe über einen Anwalt Anzeige erstattet.

Außerdem beschwerte er sich im Post über die mangelhafte Zivilcourage der Sitznachbarn und über die Sicherheitsleute. Er wünsche sich eine Entschuldigung und will, dass alle Kanäle von Fat Comedy gelöscht werden.

„Das war ein Totalversagen des Sicherheitsdienstes. Ich kann Ihnen versichern, dass ich nie wieder in der Dortmunder Westfalenhalle veranstalten werde“, sagte Boxpromoter Ludger Inholte in einem „Spiegel“-Interview (online/Montag). „Ich durfte nicht meinen eigenen Catering-Partner mitbringen, ich durfte die Programmhefte nicht eigenständig verkaufen, und schließlich – und das ist der Grund für diese Eskalation – durfte ich nicht mit der Security-Firma meiner Wahl zusammenarbeiten“, so der Box-Veranstalter.

Die Westfalenhallen Unternehmensgruppe wies die Vorwürfe am Montag scharf zurück. „Die Aussagen des Veranstalters sind falsch und nicht haltbar“, sagte Unternehmenssprecher Robin Uhlenbruch der Deutschen Presse-Agentur. Der Boxpromoter habe „selbstverständlich“ die Möglichkeit gehabt, ein Sicherheitsunternehmen seiner Wahl „für sensible Bereiche wie zum Beispiel die VIP-Area einzusetzen“. Inholte habe dafür einen Sicherheitsdienst selbst beauftragt und kurzfristig wieder storniert.

Nur für die weiteren Besucherbereiche arbeite die Westfalenhalle mit einem „festen und bewährten Ordnungsdienstpartner“ zusammen, um die rechtlichen Vorgaben umzusetzen, so Uhlenbruch. „Die Bilder zeigen eindrücklich, dass der Sicherheitsdienst sofort eingegriffen hat, um Oliver Pocher vor weiteren Attacken zu schützen.“ Zudem legen die Bilder nahe, dass es sich um eine gezielte und geplante Tat handelte. „Die Aussagen des Veranstalters entbehren in allen Punkten jeglicher Grundlage.“ Die Westfalenhalle behalte sich rechtliche Schritte vor.

Nach einer Attacke auf Comedian Oliver Pocher am Rande eines Boxkampfes in Dortmund wird gegen einen Mann wegen Körperverletzung ermittelt. Am Samstagabend um 23.48 Uhr sei die Polizei von dem Vorfall verständigt worden, „wir haben noch in der Nacht ein Ermittlungsverfahren eingeleitet“, sagte der Dortmunder Polizeisprecher Peter Bandermann am Sonntag. Die verschiedenen Videos zu dem Vorfall würden als Beweis gesichert.

Auf den Videos ist zu sehen, wie der Angreifer auf Pocher zugeht, der beim Boxkampf von Felix Sturm am Samstagabend in der ersten Reihe saß. Ohne Warnung schlug der Mann Pocher ins Gesicht und forderte ihn auf „Komm mal mit“. Pocher verließ seinen Platz, und Ordner versuchten, den Angreifer zu beruhigen.

Es handele sich offensichtlich um eine bewusste und geplante Attacke, die absichtlich gefilmt worden sei, sagte der Polizeisprecher. Dies sei besonders herabwürdigend. Die Videos dazu seien auch sehr schnell ins Netz gestellt worden.

Laut Informationen des WZ soll es sich bei dem Angreifer um einen Comedian und Rapper aus Wuppertal handeln. Dieser habe den Angriff später über Instagram mit seiner Abneigung gegen Pocher begründet, berichten die Zeitungen. Am Sonntagmittag war das Instagram-Profil des Rappers nicht mehr abrufbar.

(dpa/dk)
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