Busse: Kritik an Kürzungen wächst

Fahrgäste fühlen sich zu spät über die Änderungen informiert. Politik befasst sich noch einmal mit dem Thema.

Wuppertal. Die Proteste ebben nicht ab, die ab März 2013 geplanten Änderungen im Buslinienplan sorgen weiter für Ärger. Fast 800 Unterschriften vom Eckbusch, 400 aus Beyenburg, 366 aus dem Bereich Schmitteborn und 51 aus Ronsdorf sind mittlerweile bei den WSW eingegangen. Und es dürften noch mehr werden.

Kritisiert wird, dass insbesondere in Außenbezirken der Fahrplan ausgedünnt werde. Die WSW argumentieren mit der geringen Auslastung. Die betroffenen Fahrgäste können das allerdings nicht nachvollziehen. „Es gibt seit Jahren außer einem Bäcker keinerlei Nahversorgung, wir müssen wegen jeder Kleinigkeit in die Stadt fahren“, sagt Renate Frischholz, die am Eckbusch wohnt.

Der soll ab kommenden März von der Linie CE 62 nicht mehr angefahren werden. Dabei könne von Leerfahrten nicht die Rede sein, kritisiert Frischholz. „Dann wird das größte Problem sein, wieder aus der Stadt nach Hause zu kommen.“ Dass die WSW sparen müsse, verstehe sie ja. „Aber nicht auf unsere Kosten.“ Wolfgang Kuchhäuser, ebenfalls am Eckbusch wohnhaft, prangert auch die schlechte Informationspolitik der WSW an. Die Änderungen waren in der Öffentlichkeit kaum bekannt, da habe der Rat schon entschieden. Die Einspruchsmöglichkeiten der Bürger seien begrenzt gewesen.

Ärger gibt es auch im Bereich Schmitteborn. Zwar fällt die Linie 602 nicht weg, aber der Takt wird von 20 auf 60 Minuten umgestellt. „Das ist nicht nachvollziehbar“, sagt Ursula Walter. So werde es schwierig, den Anschluss an andere öffentliche Verkehrsmittel zu bekommen. Sie plädiert dafür, dass die WSW zumindest einen 30-Minuten-Takt erhalten.

Auf den Südhöhen laufen derzeit weitere Unterschriftensammlungen, initiiert von katholischen und evangelischen Kirchengemeinden. Die Änderungen seien so schnell verabschiedet worden, „da konnte man gar nicht reagieren“.

Bei den WSW nimmt man die Kritik sehr wohl zur Kenntnis. Bereits am WZ-Mobil hatte ein Vertreter der WSW betont, dass die Änderungen durchaus noch einmal auf den Prüfstand kommen könnten. Aber: Ab März gelten die neuen Pläne erst einmal. „Große Hoffnung können wir deshalb derzeit nicht machen“, sagt Sprecher Rainer Friedrich trotz der vielen Proteststimmen. Sollten die neuen Linienpläne noch einmal geändert werden, müsste darüber wieder der Rat entscheiden.

Die Politik wird sich auf jeden Fall noch einmal mit dem Thema beschäftigen, am 24. Oktober soll es im Verkehrsausschuss auf die Tagesordnung. Vorher müssen sich die WSW aber noch einmal am Eckbusch erklären. Am 18. Oktober, 18 Uhr, steht im Gemeindezentrum eine Bürgeranhörung auf dem Programm. „Dass bei der CE 62 ein ganzer Fahrbereich gestrichen wird, das gibt es sonst nirgendwo“, kritisiert auch Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Lüppken.

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