Bundesverband fordert Erhalt des Frauennotrufs

Die kommunalen Zuschüsse an den Frauennotruf Wuppertal sollen um 100% gekürzt werden. Dies bedeutet eine Schließung der Beratungseinrichtung. Die Nachricht hat mittler­weile auch auf Bundesebene Bestürzung hervorgerufen.

Der Bundes­verband Frauenbe­ra­tungs­­stellen und Frauennotrufe (bff) will nun die Schließung verhindern. In einem Brief an alle Ratsfraktionen der Stadt Wuppertal legt die Geschäftsstelle des Verbandes die Be­deu­­tung der Arbeit des Frauen­notrufs dar.

"Mit seinem Beratungsangebot für Frauen, die von Vergewaltigung, sexueller Belästigung oder Stalking betroffen sind, leistet der Frauennotruf eine unverzichtbare Arbeit. Er bietet für die Betroffenen die in einer solchen Situation eminent wichtige Beratung zu Fragen der An­zeigenerstattung und auch Begleitung bei Prozessen an. Durch fachkompetente Begleitung während des Prozesses kann die Belastung, die ein Strafverfahren für eine Betroffene darstellt, deutlich reduziert werden.", erklärt Katja Grieger vom bff in Berlin.

Der Frauennotruf Wuppertal hat sich in seiner Beratungsarbeit unter anderem besonders auf die Problematik der sexualisierten Gewalt unter dem Einfluss von K.O.-Tropfen spezialisiert, die häufig besonders junge Frauen betrifft.

Hervorzuheben ist auch das Modell der anonymen Spurensicherung, das durch den Frauennotruf Wuppertal initiiert und umgesetzt wurde. Hier wurde durch den Frauennotruf ein Modell ins Leben gerufen, das Beispiel für viele andere Städte sein kann. "In nur wenigen Regionen gibt es die Möglichkeit der anonymen Spurensicherung, da ist Wuppertal durch die Initiative des Frauennotrufs eine Ausnahme", so Katja Grieger weiter, die durch ihre Tätigkeit in der Zentrale des Verbandes über einen bundesweiten Überblick verfügt.

In der Bundesrepublik hat sich mit Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und Frauen­notrufen ein dreigliedriges Unterstützungssystem für gewaltbetroffene Frauen heraus­ge­bil­det. Die verschiedenen Einrichtungen ergänzen sich in ihrer Unterstützungsarbeit und bilden gemeinsam ein Netz, durch das gewaltbetroffene Frauen in der Bearbeitung der Gewalt­erfahrungen und in der Durchsetzung ihrer Rechte begleitet werden. Durch den Weg­fall des Frauennotrufs entsteht eine nicht zu verantwortende Lücke im Unter­stüt­zungs­netz der Region. Der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauen­notrufe appelliert an die Ent­­schei­dungs­träger/innen in Wuppertal, den Frauennotruf zu erhalten.

V.i.S.d.P: Anita Eckhardt

Bundesverband Frauenberatungsstellen und FrauennotrufeFrauen gegen Gewalt e.V.

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10179 Berlin

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