Campus Wuppertal : Bundestagswahl 2017: Heimspiel für Lindh an der Uni
Auf Einladung des Asta stellten sich sechs Kandidaten für den Bundestag den Fragen von Studenten. Die AfD musste draußen bleiben.
Elberfeld. Sollte irgendwer behaupten, dass junge Menschen sich nicht für Politik interessieren, dann sei ihm ein Besuch der Uni empfohlen. Dorthin hatte der Allgemeine Studierendenaussschuss (Asta) für Donnerstagabend die Wuppertaler Bundestagskandidaten von SPD, CDU, Grünen, FDP, Linken und Die Partei eingeladen. Die AfD musste draußen bleiben. Sicherheitsbedenken führte der Asta dafür ins Feld. Darüber sollte im Laufe des Abends noch zu reden sein.
Doch zunächst hatten Helge Lindh (SPD), Rainer Spiecker (CDU), Sylvia Meyer (Grüne), Manfred Todtenhausen (FDP), Bernhard Sander (Linke) und Julia Wiedow (Die Partei) andere Themen zu besprechen. Studiengebühren etwa brennen den Studenten auf den Nägeln, auch wenn solche Zahlungen in NRW künftig ausschließlich von Nicht-EU-Ausländern erhoben werden sollen. Todtenhausen begründete dies mit Studierenden aus schwerreichen Elternhäusern in Dubai oder China, die sich ohne weiteres an den Hochschulkosten beteiligen könnten. Während Spiecker ihm beipflichtete, erntete vor allem Lindh Beifall dafür, dass er wie die Linken und die Grünen Bildung vom Kindergarten bis zur Uni kostenlos haben will. Da half auch Spiekers Hinweis darauf nichts, dass die Meisterausbildung in Deutschland doch auch kostenpflichtig sei.
Beim Thema Bafög hingegen herrschte weitgehende Einigkeit auf dem Podium. Hier war der Christdemokrat Spiecker selbst vom Linken Sander nicht weit entfernt. Während Sander allerdings eine Ausbildungsbeihilfe für Studenten in Höhe von 1050 Euro forderte, war Spiecker vorsichtig. „Ich kann mir vorstellen, dass der Bafögsatz von heute maximal 735 Euro erhöht wird. Aber ob das am Ende dann 954 Euro sind oder 1050, wie Herr Sander fordert, das kann ich seriös nicht sagen.“ Als Bundestagsmitglied wolle er sich aber auf jeden Fall um höheres Bafög bemühen,