BUND-Chef: Artenschutz in Tunnels ist nicht verhandelbar

Jörg Liesendahl sieht Fördergelder für das Projekt in Gefahr.

Wuppertal. "Das ist eine knifflige Sache", sagt Jörg Liesendahl, Vorsitzender der BUND Kreisgruppe Wuppertal, zu den Diskussionen um den Artenschutz auf der Nordbahntrasse. Wie die WZ berichtete, haben Umweltschützer angekündigt, bis vor den Europäischen Gerichtshof ziehen zu wollen, wenn die Fledermäuse in den Trassen-Tunnels nicht ausreichend geschützt werden.

Liesendahl stellte nun fest, dass der Artenschutz auf der Trasse nicht verhandelbar sei. Das liege daran, dass das Bundesnaturschutzgesetz auf der Trasse unmittelbar gelte, es gebe keine Möglichkeit auf eine Abwägung der Interessen, wie etwa bei einem Bebauungsplanverfahren. Ein Kompromiss komme nicht in Frage.

"Wir haben Gutachten, die belegen eindeutig, dass der Artenschutz in den Tunnels Schee und Tesche gefährdet ist", erklärt Liesendahl und bekräftigt, dass seiner Einschätzung nach die beiden Tunnels nicht für die Trasse geöffnet werden. Daran sei nicht er schuld, sondern es handele sich um die Umsetzung europäischen Rechts.

Liesendahl erklärt zudem, dass die europäischen Ziel-II-Fördermittel für die Trasse in Gefahr sind. Bei dem Wettbewerb habe die Wuppertal Bewegung gewonnen, weil unter anderem durch die Tunnel geradelt werden sollte. Bleiben die Tunnel geschlossen, erfüllt die Trasse seiner Ansicht nach nicht mehr die Wettbewerbskriterien. Dann, so seine Einschätzung, gebe es auch keine Fördergelder.

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