Bürgervereine fordern Neubau für die Junior-Uni

Stadtverband kritisiert die Stadtspitze und fürchtet Nachteile für Wuppertal im bundesweiten Wettbewerb.

Wuppertal. Das Aus für den geplanten Neubau der Junior-Uni am Brögel in Unterbarmen schlägt weiter hohe Wellen. Der Stadtverband der Bürger- und Bezirksvereine Wuppertal hat die Stadtspitze für ihren Verzicht auf einen Neubau heftig kritisiert und fordert sowohl Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) als auch Kämmerer Johannes Slawig (CDU) auf, nächstes Jahr den Förderantrag zu stellen — damit der Neubau doch noch realisiert werden kann.

Die Stadt hatte den Verzicht auf den Neubau — dessen Kosten auf zirka 6,5 Millionen Euro geschätzt werden — damit begründet, dass erstens nicht ausreichend Zeit für einen korrekten Förderantrag zur Verfügung gestanden habe und zweitens es mehr als unsicher gewesen sei, dass das Land die Förderung bewillige.

Deswegen, so hatte Kämmerer Slawig erklärt, habe man sich im Einvernehmen mit der Geschäftsführung der Junior-Uni entschieden, den Neubau-Plan nicht weiter zu verfolgen. Zudem habe die Gefahr bestanden, dass die eingeworbenen Eigenmittel der Sponsoren bei einem Scheitern der Förderung verloren gewesen wären.

Dieser Darstellung wiederspricht nun der Stadtverband. Kurt Florian, stellvertretender Vorsitzender, erklärte auf Nachfrage der WZ, dass der Neubau von NRW auf den ersten Platz sämtlicher förderwürdigen Projekte gesetzt worden sei. Aufgrund der Entscheidung der Stadtspitze würden nun die bereitgestellten Mittel von der EU und dem Bund nicht in der Stadt eingesetzt, sondern in anderen Städten Deutschlands.

„Das kann doch nicht sein“, moniert Florian und fürchtet, dass Wuppertal durch solche und andere Entscheidungen im Wettbewerb der Städte noch weiter abfallen wird. Florian ist sicher: „Die neue Landesregierung unterstützt unverändert die Junior-Uni.“

Zudem fürchten er und Stadtverbands-Vorsitzender Wolfgang Baumann, dass diese Entscheidung weitere Folgen hat. „Zahlreiche Bürger der Stadt, Professosoren der Bergischen Uni, Mäzene und Unternehmer haben sich für die Junior-Uni engagiert. Es wäre für die Ehrenamtlichen ein fatales Signal mit — psychologisch — möglicherweise verheerend wirkenden Folgen, wenn mit der Junior-Uni abermals ein zukunftweisendes Projekt in Wuppertal nur halbherzig beziehungsweise gar nicht verwirklicht würde.“

In seiner Antwort lehnte Oberbürgermeister Jung ab, die Entscheidung zur Junior-Uni zu revidieren. Er erklärte, dass die Stadt die Junior-Uni immer unterstützt habe und dies auch in Zukunft so halten werde. Nun sei man auf der Suche nach einem neuen Standort, der — auch auf Wunsch der Junior-Uni — fußläufig zu erreichen und gut an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen sei.

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