Wuppertal Bürgerinitiativen gegen Forensik gehen auf Konfrontationskurs

Initiativen Kleine Höhe und Keine Forensik auf Lichtscheid streiten.

Die Initiative Kleine Höhe hat einen Kriterienkatalog aufgestellt. Danach ist die Kleine Höhe nicht der optimale Standort. Archiv

Die Initiative Kleine Höhe hat einen Kriterienkatalog aufgestellt. Danach ist die Kleine Höhe nicht der optimale Standort. Archiv

Foto: Bürgerinitiative Kleine Höhe

Wuppertal. In der Diskussion um den geplanten Bau einer forensischen Einrichtung in Wuppertal ist es zum Streit zwischen der Bürgerinitiative (BI) Kleine Höhe und der Bürgerinitiative (BI) Keine Forensik auf Lichtscheid gekommen. Auslöser ist ein Papier, das die Bürgerinitiative Kleine Höhe als Tischvorlage in einem Gespräch zwischen den Initiativen, Oberbürgermeister Andreas Mucke und Vertretern der Ratsfraktionen vorlegte. Darin werden die Standortalternativen Kleine Höhe und Lichtscheid nach Kriterien überprüft, die von der Verwaltung im vergangenen Jahr bei einem Vergleich von Standortalternativen für die Bergische Arena zugrunde gelegt wurden. Ergebnis laut BI Kleine Höhe: Der Standort Müngstener Straße sei besser für eine Forensik geeignet.

Das Land NRW und die Stadt haben sich hingegen auf den Standort Kleine Höhe festgelegt. Voraussetzung ist, dass die Stadt bis Ende 2017 einen rechtsgültigen Bebauungsplan für das dafür vorgesehene fünf Hektar große Gebiet auf der Kleinen Höhe vorweisen kann.

Die von der BI Kleine Höhe vorgelegte „Untersuchung von Standortalternativen für eine forensische Klinik in Wuppertal“ bewertet die BI Keine Forensik auf Lichtscheid als „Frontalangriff“. Die einseitige Untersuchung von Standortalternativen täusche Objektivität vor. „War man sich bisher einig, nur im Hinblick auf den eigenen Standort und gegenüber der Politik zu argumentieren, maßt die BI Kleine Höhe sich nun an, die Lage auf Lichtscheid beurteilen zu können und treibt die Spaltung in der Stadt aktiv voran“, sagt Georg Weber, Sprecher der BI Keine Forensik auf Lichtscheid.

Die BI Kleine Höhe kritisiert, dass es nie einen offiziellen Standortvergleich gegeben habe. Die Wahl der Kleinen Höhe beruhe auf einer poltischen Entscheidung. Da es die Stadt ablehne, die beiden Standorte auf Grundlage sachlicher Kriterien zu vergleichen, habe sich die BI Kleine Höhe entschieden, die Standortalternativen in Anlehnung an die Untersuchung zur Standortfrage der Mehrzweckhalle des BHC zu untersuchen.

Stadtsprecherin Martina Eckermann sprach von einer sachlich geführten Gesprächsrunde. Die Stadt bezweifele allerdings, dass alle für eine Mehrzweckhalle verwendeten Kriterien auf den Bau einer Forensik übertragbar seien.

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