Bürgerforum Oberbarmen feiert Geburtstag

1997 gründete sich der Bürgerverein, der versucht, die Menschen in einem nicht ganz einfachen Stadtteil zusammenzubringen.

Bürgerforum Oberbarmen feiert Geburtstag
Foto: Andreas Fischer

Oberbarmen. Oberbarmen sei als Stadtteil „schon etwas anders als andere“, sagt Jörg Schäckermann, erster Vorsitzender des Bürgerforums Oberbarmen. Die verschiedenen Nationalitäten, Religionen, „einfach die Menschen zusammenzubringen“, das sei das Ziel des Bürgerforums, das am kommenden Samstag seinen 20. Geburtstag feiert (siehe Kasten).

„Wir wollten anders sein als andere Bürgervereine“, erinnert sich die heutige zweite Vorsitzende Christel Simon, damals wie Klaus-Günther Conrads und der mittlerweile verstorbene Peter Hansen Gründungsmitglied. Deshalb habe man sich auch bewusst Bürgerforum und nicht -verein genannt. Feiern und Bustouren? „Das war und ist nicht so unser Ding“, sagen die beiden Vorsitzenden. Deshalb werde auch zum Geburtstag „nix Großes“ gemacht. Schäckermann, der auch Vorsitzender beim CVJM Oberbarmen ist, sieht als Hauptaufgabe, im Stadtteil zu vernetzen. Zwischen Politik, Vereinen, Kirchen und Bürgern.

Dass Oberbarmen vielleicht nicht nur etwas anders ist, sondern auch bei vielen Wuppertalern alles andere als einen guten Ruf genießt, ist auch dem Vorstand des Bürgerforums klar.

Seit 2002 sei er jetzt im Stadtteil, erinnert sich Schäckermann. Und seitdem habe sich die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit noch einmal deutlich verändert — zu Ungunsten von Oberbarmen. Dabei, so Schäckermann, „ist zum Beispiel die Zahl der Intensivtäter aus dem Wuppertaler Osten gesunken“. Die subjektive Wahrnehmung wiederum sei eine andere, räumt er ein. Viele Leute empfänden einfach Angst, wenn es um Berliner Platz & Co. gehen würde.

Nicht mehr hören können Schäckermann und Simon Vergleiche mit dem Arrenberg und dessen Entwicklung. Dort sei es an vielen Stellen aufwärtsgegangen, weshalb nicht in Oberbarmen? Bedenken müsse man dabei aber, so Schäckermann, dass am Arrenberg auch sehr engagierte Privatleute und Investoren mit Geld am Werke gewesen seien. Das fehle in Oberbarmen. Noch. Man hoffe.

Für das Förderprojekt „Soziale Stadt“ sei man in Oberbarmen „sehr dankbar“, wie Simon betont. Auch das Bürgerforum sei regelmäßig an den Treffen und den Arbeitskreisen beteiligt — Simon ohnehin, da sie „nebenbei“ ja auch noch Bezirksbürgermeisterin ist.

Allerdings, schränken die beiden ein, könne man mit Geld auch nicht alle Probleme lösen. Und auch, wo es vermeintlich aufwärts gehe, gebe es auch die Schattenseiten. So sei die Zahl der leerstehenden Wohnungen im Bezirk deutlich gesunken. „Das liegt aber auch an niedrigen Mieten“, erklärt Schäckermann. Die wiederum würden dazu führen, dass Vermieter kaum noch etwas an ihren Wohnungen machen würden und in einem dementsprechenden Zustand ließen. Eines der Probleme im Stadtteil, das angegangen werden müsse.

Um die 60 Mitglieder hat das Bürgerforum — was sich zunächst nicht nach besonders viel anhört. Allerdings sind ganze Vereine Mitglied, darunter auch Großvereine wie Grün-Weiß. Die Mischung im Stadtteil spiegele sich auch im Verein wider. So habe man zum Beispiel im Vorstand auch zwei türkischstämmige Mitglieder. Freuen würden sich Simon und Schäckermann aber auch, wenn in Zukunft einige der sonst sehr engagierten Griechen rund um den Wupperfelder Markt beim Bürgerforum mitmachen.

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