Bürgerbudget Bürgerbudget: Zwölf Ideen für Barmen

Barmen. · Bei der Talbeteiligung sind ein Dutzend Vorschläge für den Wuppertaler Osten in der Finalrunde.

 Der Förderverein der Kunsumgenossenschaft möchte die Nazi-Geschichte des Gebäudes aufarbeiten.

Der Förderverein der Kunsumgenossenschaft möchte die Nazi-Geschichte des Gebäudes aufarbeiten.

Foto: Fries, Stefan (fr)

Zwölf von 30 Ideen für das Bürgerbudget, über die ab dem 4. September abgestimmt werden kann, haben mit dem Wuppertaler Osten zu tun. Es geht unter anderem um Kinder, Sport und Tuffi in der Wupper. Ein Überblick:

Klettergerüst für unsere 300 Schüler: Die Grundschule Mercklinghausstraße wünscht sich ein Klettergerüst oder eine Seillandschaft für den Schulhof. Die Schule braucht insgesamt 40 000 Euro - für das Klettergerüst 20 940 Euro, für den entsprechenden Untergrund wiederum auf 19 300 Euro. Sie ist aber über den Förderverein schon aktiv geworden mit Schulfest, Sponsorenlauf und Trödelmarkt. Dazu kommen noch Geld des Schulträgers und der Sparkasse. Gebraucht werden noch 22 000 Euro.

Erstellung eines Erinnerungsortes im Lernort Münzstraße: Der Förderverein der Konsumgenossenschaft Vorwärts an der Münzstraße will die Geschichte der Genossenschaft und des Gebäudes weiter aufarbeiten. Geplant ist, die Zeit des Nationalsozialismus für eine Ausstellung aufzubereiten. Denn in der Zeit zwischen 1933 und 1945 gingen die Gebäude in den Besitz der Nazis über, wurden zu einem Standort der SA gemacht und später für die Wehrmacht genutzt. Politische Gegner wurden hier gefangen gehalten, gefoltert und in das KZ Kemna verbracht. Der Verein bittet um 20 000 Euro aus dem Bürgerbudget für finanzielle Mittel für wissenschaftliche Begleitung, Finanzierung von Fachleuten musealer Gestaltung sowie Sachkosten für Präsentation und Aufbereitung von Quellenmaterialien.

Streuobstwiese in Langerfeld: Der CVJM Langerfeld will aus dem ungenutzten Sportplatz über den Dächern Langerfelds eine Streuobstwiese machen – einen Lebensraum für Kleintiere und Insekten mit hohem Nutzwert für Kinder und Jugendliche im Stadtteil, etwa Schulen und Kindertagesstätten. Der Garten soll für Kinder- und Jugendarbeit genutzt werden können. Der CVJM ist von 7500 Euro ausgegangen - inklusive einer Schutzhütte. Die Stadt hat nach Prüfung den Bedarf aufgestockt auf 12 000 Euro, weil für 150 Bäume auch noch 5000 Kubikmeter Boden ausgetauscht werden müssten.

Unterbarmer Kinderteller - Projekt soll Verein werden: Das Projekt der Evangelischen Kirchengemeinde Unterbarmen gibt kostenlose Mahlzeiten an Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, zudem gibt es Hausaufgabenbetreuung sowie Bastel- sowie Spielmöglichkeiten. Das Projekt das mittlerweile eine hauptamtliche Mitarbeiterin sowie eine Pädagogin beschäftigt, will sich in einen Verein wandeln, um die Strukturen und die Arbeitsplätze zu sichern. Der Verein würde 45 000 Euro aus dem Bürgerbudget bekommen.

Fitness-Parcours zur Förderung von Herz-Kreislauf, Kraft und Balance: Eine Privatperson möchte eine Parcours mit Crosstrainer, Geräten zur Erhaltung der Beweglichkeit, Tischtennisplatte, Stepper an der Trasse. Als Fläche sieht die Stadt 150 Quadratmeter an der Brücke Schönebecker Straße. Die Kosten lägen bei 50 000 Euro.

Einrichtung eines Federballfelds /Schachbretts an der Nordbahntrasse: Eine Wuppertalerin möchte ein Federballfeld und ein großes Schachbrett. Die Verwaltung hat nach Prüfung den Bahnhof Loh als Standort für ein Schachbrett mit beweglichen Figuren vorgeschlagen - mit Einverständnis der Wuppertalbewegung und des Café Tacheles. Für das Federballfeld käme wieder nur die Fläche an der Schönebecker Brücke in Frage, wie beim Fitness-parcours. „Sollten beide Ideen gewinnen, wird die höherplatzierte Idee umgesetzt“, sagt Laura Adams von der Stabsstelle Bürgerbeteiligung.

Trimm-Dich- oder Fitnesspfad am Toelleturm Höhenweg: Der Barmer Verschönerungsverein möchte Geräte für einen Pfad, die auch ältere nutzen können. Die Stadt sieht 50 000 Euro dafür vonnöten.

Sitzbänke zum Ausruhen und Verweilen: Das Bürgerforum Heckinghausen will zehn Sitzbänke für den Bezirk und die Anwohner in Workshops und bei Begehungen befragen, wo diese hin sollen. Dafür betreibt man auch schon viel Öffentlichkeitsarbeit: Es gibt ein Youtube-Video und ein Werbekampagne im Netz: „Setz auf mich“. Veranschlagt sind 15 000 Euro.

Ferienprojekt „Kinderstadt Mini-Wuppertal“: Der Schülerrrat der Grundschule Germanenstraße möchte ein Ferienprojekt einrichten, Ferienprojekt, in dem Kinder und Jugendliche wie im richtigen Leben eine Stadt betreiben und verwalten. Man kann dort in verschiedenen Berufen arbeiten, wird mit Spielgeld bezahlt, muss davon auch Steuern zahlen und kann dafür die in der Kinderstadt hergestellten Dinge einkaufen. Laura Adam erzählt, dass die Kinder sich schon wahnsinnig gefreut hätten, weil ihr Projekt in die Finalrunde gekommen ist. 2017 hatten sie es schon einmal probiert und nicht geschafft. Für zwei Wochen mit allen Kosten für Personal, Verpflegung und Materialien sowie einen Ausflug mit 200 Kindern pro Woche sieht die Stadt 50 000 Euro als nötig.

Hof Kotthausen: Der Hof Kotthausen bewirbt sich mit der Bitte um eine Bezuschussung von bauernhofpädagogischen Angeboten. Der Hof möchte vor allem das Teilnehmerentgelt für schulische Veranstaltungen senken. 2000 Euro würden reichen um den Satz für 25 Klassen um je 2,50 Euro auf 7,50 Euro zu senken.

Tuffi in der Wupper: Der Verein Neue Ufer will Tuffi zurück in die Wupper bringen, als Störstein. Nach dem Lachs und dem Bieber soll dann der 1,5 Meter hohe Elefant folgen, wo Tuffi einst in die Wupper fiel. Kosten: 33 000 Euro.

Die Ganzmacher: Die Diakonische Altenhilfe will in Langerfeld-Beyenburg ein Reparaturcafé anbieten. Dafür braucht sie rund 1200 Euro für Werkzeuge (Lötkolben, Akkuschrauber, flexibler Magnet, verschiedene Schraubenzieher, verschiedene Bohrer, Bitbox, Stichsägen, verschiedene Zangen, Ringschlüssel, Strommessgerät, Pinzetten, Lupe und Beleuchtung).

Über die Ideen wird am 4. September bei der Wahlparty in der Citykirche, von 18 bis 21 Uhr, gemeinsam abgestimmt und vom 5. bis 18. September online und in den Bezirksstationen, die noch benannt werden. Ideen für insgesamt 165 000 Euro werden aus dem Haushalt unterstützt.

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