Brandstiftung: Siebeneinhalb Jahre Haft für Ex-Feuerwehrmann (25)

Der 25-Jährige hat laut Urteil das eigene Haus angesteckt. Bei dem Brand ist sein Vater ums Leben gekommen.

Cronenberg. Ein Wuppertaler (25) ist am heutigen Montag wegen schwerer Brandstiftung und fahrlässiger Tötung zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass der Mann am Abend des Vatertages 2010 im Keller des Mehrfamilienhauses, in dem seine Frau, die Eltern und ein Bruder wohnten, Feuer gelegt hat. Er war zur Tatzeit Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr.

Laut Urteil hat der 25-Jährige den Tod seines Vaters verschuldet. Der 46-Jährige war in der Brandnacht zurück in das verqualmte Haus gelaufen, weil er dort einen seiner Söhne vermutete. Dabei erlitt der Mann eine Rauchgasvergiftung, an deren Spätfolgen er starb.

Schnell geriet der 25-Jährige unter Verdacht. Gegenüber der Kripo soll er die Tat zugegeben, vor dem Haftrichter jedoch sein Geständnis zurückgezogen haben. Begründung: Man habe ihn unter Druck gesetzt. Die Verteidigung argumentierte, das Geständnis sei nicht verwertbar und plädierte auf Freispruch. Das ließ das Gericht nicht gelten. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass der nicht vorbestrafte Angeklagte unter unzulässigem Druck ausgesagt habe. Das Geständnis offenbare Detailwissen, das nur der Täter haben konnte.

Ungeklärt ist die Motivlage. Der Angeklagte soll häufig und heftigen Streit mit seiner Frau gehabt haben. Im väterlichen Betrieb war er wegen Unzuverlässigkeit entlassen worden. Im Prozess hatte er dazu geschwiegen, in seinem letzten Wort die Tat bestritten. Absicht unterstellte das Gericht dem Angeklagten nicht. Der ungewollte Tod des Vaters wurde als strafmildernd bewertet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der 25-Jährige ist weiterhin in U-Haft.

Weitere Hintergründe lesen Sie in der Dienstagausgabe der WZ Wuppertal

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