Brandstiftung in Cronenberg: Verteidigung fordert Freispruch

Cronenberg. Im Prozess um die schwere Brandstiftung im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Herichhauser Straße in Cronenberg am Vatertag im vergangenen Jahr wurden am Donnerstag die Plädoyers gehalten.

Angeklagt ist ein 25-jähriger Wuppertaler, der zum Tatzeitpunkt Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Cronenberg war. Ihm wird vorgeworfen, am 13. Mai 2010 das Mehrfamilienhaus, in dem er und seine Eltern lebten, angezündet zu haben. Er soll das Feuer im Keller entzündet und dann ein Fest der Freiwilligen Feuerwehr besucht haben. Laut Anklage starb der Vater an den Spätfolgen einer Rauchgasvergiftung.

Wie berichtet, hatte der 25-Jährige einen Tag nach dem Brand bei der Polizei ein Geständnis abgelegt, das er jedoch später widerrief. Im Prozess hatte der Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen. Die Verteidigung plädierte am Donnerstag auf Freispruch — die Angaben, die der 25-Jährige bei der Polizei gemacht habe, seien falsch und unter Druck entstanden. Die Staatsanwaltschaft forderte hingegen neun Jahre Haft wegen besonders schwerer Brandstiftung und fahrlässiger Tötung. Der Angeklagte selbst beteuerte in seinem letzten Wort, er könne mit gutem Gewissen sagen, dass er die Tat nicht begangen habe.

Das Motiv für die Tat blieb laut Prozessbeteiligter bis zuletzt unklar. So gab es etwa Gerüchte, dass es zwischen Vater und Sohn Spannungen gegeben haben soll. Der junge Mann habe zunächst im Familienbetrieb mitgearbeitet. Weil er zu oft krank gefeiert habe, sei er Ende 2009 entlassen worden — vom eigenen Vater. Ein Urteil wird am Montag erwartet.

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