Feuerwehreinsatz Brand im Kraftwerk Elberfeld löst einen Großeinsatz aus

Update | Wuppertal · Im stillgelegten Heizkraftwerk in Wuppertal-Elberfeld ist ein Brand ausgebrochen. 27 Menschen wurden aus dem Gebäude gebracht.

Die Einsatzkräfte sind beim Brand im Heizkraftwerk Wuppertal-Elberfeld vor Ort.

Die Einsatzkräfte sind beim Brand im Heizkraftwerk Wuppertal-Elberfeld vor Ort.

Foto: Tim Oelbermann

Im ehemaligen Heizkraftwerk Elberfeld ist es am Donnerstag zu einem Brand gekommen. Was zunächst als „Dachstuhlbrand“ viele Einsatzkräfte auf den Plan rief, war schließlich ein weniger gefährliches Feuer in einem Förderschacht, das die Feuerwehr schnell unter Kontrolle brachte. 27 Personen, die mit Rückbauarbeiten in dem Gebäude beschäftigt waren, konnten dieses unverletzt verlassen.

Die Feuerwehr wurde gegen 13.11 Uhr alarmiert, starke Rauchentwicklung war direkt am Gebäude zu sehen, Brandgeruch zu riechen. Die Wuppertaler Stadtwerke stellten auf Bitten der Feuerwehr kurzfristig den Betrieb der Schwebebahn ein. Als bekannt wurde, dass noch Menschen im Gebäude sind, forderte der Einsatzleiter weitere Kräfte an. Feuerwehr-Sprecher Manuel Packhäuser erklärte vor Ort: „Es sind circa 50 Einsatzkräfte mit 20 Fahrzeugen hier, darunter Kräfte der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr und des Rettungsdienstes.“

Einsatz mit Atemschutz

Die Einsatzkräfte führten zunächst die 27 Handwerker aus dem Gebäude, suchten dann nach der Ursache des Rauchs. Die lag am Fuß einer ehemaligen Förderanlage im Kraftwerk, die einst Kunststoffmüll als zusätzlichen Brennstoff durch einen 43 Meter hohen Schacht zur Verbrennung transportierte.

 Betroffen war der Gebäudeteil hinter dem Rolltor.

Betroffen war der Gebäudeteil hinter dem Rolltor.

Foto: Katharina Rüth

Das Feuer bekämpften die Feuerwehrleute mit Atemschutz im Innern des Gebäudes. Der Brand war schnell unter Kontrolle, aber die restlichen Schwelbrände und Glutnester im Schacht waren schwieriger zu löschen. Die Feuerwehr entschied sich, dafür den Schacht von außen aufzuschneiden. Dafür blieb nur noch ein Löschzug an der Einsatzstelle.

Die Schwebebahn hatte schon nach kurzer Zeit ihren Betrieb wieder aufgenommen. Die Simonsstraße war während des Einsatzes bis etwa 16.30 Uhr gesperrt. Der Rauch war „normaler Brandrauch“, versicherte Manuel Packhäuser. Für Menschen außerhalb des Gebäudes habe keine Gefahr bestanden, auch für das benachbarte Bayerwerk nicht.

Noch keine Angaben über Zukunft des Geländes

Ein Vertreter der Eigentümergesellschaft des stillgelegten Kraftwerks gab an, dass das Feuer bei Schweißarbeiten am Schacht entstanden war – trotz Brandwache und bereitgelegter Löschschläuche. Weil der Bauleiter so schnell reagiert habe, sei es zu keinen Verletzungen gekommen. Die Feuerwehr verwies hinsichtlich der Brandursache auf die Ermittlungen der Polizei.

Das Heizkraftwerk hatte 2018 seinen Betrieb eingestellt, die Stadtwerke verkauften es an die „Heizkraftwerk Wuppertal – Elberfeld Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH“. Nach ersten Plänen sollten auf dem Gelände unter anderem Büros, ein Hotel und Veranstaltungsräume entstehen. Das wurde jedoch wegen der Nähe des Bayerwerks nicht genehmigt.

Zu möglichen Alternativen wollte sich der Vertreter der Eigentümergesellschaft am Donnerstag nicht äußern, sie seien in Gesprächen mit der Stadt. Die Rückbauarbeiten auf dem Gelände sollen nach seinen Angaben aber ohnehin noch etwa 20 Monate andauern, die vorhandenen Anlagen verkauften sie als Schrott. Der markante, große Schornstein soll aber stehenbleiben.

(red/kati)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort