Zoo Wuppertal Bonobo Bili: Es sieht nach einem Happy End aus

Wuppertal · Das Affenmännchen war von seinen Artgenossen immer wieder angegriffen worden und hatte sogar für Demonstrationen vor dem Zoo gesorgt.

 Affenmännchen Bili hat erste Freundschaften geschlossen. Foto: Zoo Wuppertal

Affenmännchen Bili hat erste Freundschaften geschlossen. Foto: Zoo Wuppertal

Foto: zoo

Die positive Entwicklung bei der Eingewöhnung des zehnjährigen Bonobo-Mannes Bili hält an. Seit mehr als zwei Wochen befindet er sich wechselweise und in unterschiedlichen Konstellationen zusammen mit anderen Gruppenmitgliedern, um die sozialen Beziehungen zwischen den Tieren zu stärken. Zuletzt waren dies überwiegend der 55 Jahre alte Bonobo-Mann Mato sowie das achtzehnjährige Weibchen Muhdeblu und ihre fünfjährige Tochter Akeena, mit denen er aktuell vergesellschaftet ist. Das teilte der Wuppertaler Zoo am Mittwoch mit.

Wie erhofft lässt sich eine deutliche Entspannung in der Bonobo-Gruppe beobachten und die sozialen Bindungen zwischen Bili und den Bonobos, mit denen er zusammen ist, stabilisieren sich offenbar. So spielen Akeena und Bili inzwischen öfter miteinander und Bili zeigt ihr auch, wenn es ihm zu viel wird. Zwischen Muhdeblu und Bili ist es bereits zu sexuellen Kontakten gekommen. Auch das sogenannte Grooming wird immer wieder beobachtet und die Tiere ruhen mitunter beieinander. Insgesamt wirkt Bili mittlerweile deutlich entspannter, Aggressionen gegen ihn konnten zuletzt nicht mehr beobachtet werden.

Im weiteren Verlauf wird Bili die Gelegenheit bekommen, auch seine Bindung zu anderen Gruppenmitgliedern zu stärken. Ziel bleibt es, ihn in die bestehende Bonobo-Gruppe im Grünen Zoo Wuppertal zu integrieren, wie es von der Spezialistengruppe des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes empfohlen wurde. Der Grüne Zoo steht dabei in ständigem Austausch mit Fachleuten und Institutionen, die über fundierte Kenntnisse zu Bonobos verfügen. Alle Beteiligten hoffen, dass die erfreuliche Entwicklung in der Zusammenführung der Tiere hält weiter anhält, auch wenn es natürlich immer wieder zu Rückschlägen kommen kann. Innerartliche Aggressionen sind auch in bestehenden Bonobo-Gruppen nicht ungewöhnlich und gehören zum artspezifischen Verhalten dieser Primaten.

Im Freiland werden Bonobos von der Weltnaturschutzorganisation IUCN leider als stark gefährdet eingestuft. Neben dem Verlust ihres Lebensraumes ist die Bejagung eine der größten Bedrohungen der Bonobos, deren Fleisch als sogenanntes „Bushmeat“ sehr begehrt ist. Der Grüne Zoo Wuppertal setzt sich mit der Unterstützung seines Fördervereins, dem Zoo-Verein Wuppertal e.V., und zusammen mit Freilandforschern bereits seit vielen Jahren für die Erforschung und den Schutz dieser Menschenaffen ein, deren Vorkommen auf die Demokratische Republik Kongo beschränkt ist.

Interessierte Gäste, die den Grünen Zoo besuchen möchten, können sich im Menschenaffenhaus jederzeit selbst einen eigenen Eindruck von Bili und den anderen Bonobos machen. Trotz der Einschränkungen durch die aufgestellten Kameras, mit der die Bonobos zurzeit durchgehend beobachtet werden, ist ein ungehinderter Blick in die Anlage der Bonobos vom Besucherraum aus möglich.

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