Bleicherteiche werden Graskuhlen

Weil sich Altlasten im Untergrund befinden, wird das Wasser abgelassen.

Bleicherteiche werden Graskuhlen
Foto: Anna Schwartz

Heidt. Die einzigen verbliebenen Bleicherteiche Wuppertals müssen trockengelegt werden. Mit Bedauern teilt das Hermann-Josef Brester, Vorsitzender des Heidter Bürgervereins mit. Weil im Schlamm der Teiche Altlasten gefunden wurden, die das Teichwasser möglicherweise ins Grundwasser spült, sollen die Teiche geleert werden.

Die Wasserstellen an der Lönsstraße wurden erst 2014 wieder entdeckt, waren sie doch auf dem unbebauten Grundstück an den Stufen zwischen Lönsstraße und Schubertstraße fast ausgetrocknet und längst zugewachsen.

Doch Ursula Rennhoff hat sie bei Recherchen zu einem Buch über den Heidt auf einer alten Karte von 1828 entdeckt. Eine Ortsbesichtigung ergab, dass die Reste noch immer zu finden waren. Die kleine Grünanlage wurde wieder hergerichtet, auch das Denkmalamt war schnell: In weniger als drei Wochen waren die Teiche als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Sie seien ein Teil der Heidter Ortsgeschichte, die Sedimente, die erhaltenen Dämme stellten wichtige regionalgeschichtliche Bodenurkunden dar, heißt es im Eintrag in der Denkmalliste. Der Heidter Bürgerverein wollte die Teiche sanieren und auf einer Infotafel ihre Geschichte erläutern.

Der Bleicher Johann Peter Nagel hat sie 1782 angelegt, wenige Jahre später kaufte Johann Mathias Wüster den zugehörigen Hof, seine Nachkommen pflegten die Teiche weiter. Die heutigen Anwohner wussten nichts mehr vom ursprünglichen Zweck der Gewässer, sondern hielten sie für Löschteiche.

Die Bezirksvertretung genehmigte ein Straßenschild „An den Bleicherteichen“. Die ebenfalls geplante Infotafel muss noch warten. Denn nach einem Treffen mit dem Grünflächenamt weiß Hermann-Josef Brester nun, dass die Teiche geleert werden müssen, um das Grundwasser zu schützen. Stattdessen soll Gras wachsen, die Kuhlen sollen aber weiter erhalten und als ehemalige Teiche erhalten bleiben. „Demnächst wird das Wasser abgelassen“, sagt Brester. Der Zulauf, der aus einem Rohr besteht, soll durch die ganze Kuhle geführt werden.

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