Rabattschlacht Black Friday lockte viele Kunden in die Innenstädte

Der Rabatt-Tag sorgte für viel Kundschaft in Barmen und Elberfeld. Aber nicht alle Händler sehen die Aktion unkritisch.

 Der Black Friday hat mehr Menschen in die Innenstädte – hier der Werth in Barmen – gezogen als der eigentlich starke Adventssamstag.

Der Black Friday hat mehr Menschen in die Innenstädte – hier der Werth in Barmen – gezogen als der eigentlich starke Adventssamstag.

Foto: dpa/Caroline Seidel

Anders als in anderen Städten hat der Black Friday in Wuppertal nicht für kritische Szenen gesorgt. Aber trotzdem für relativ volle Innenstädte. Denn der Schnäppchentag aus den USA, der seit etwa sieben Jahren auch in Deutschland für Rabatte sorgt, ist auch hier angekommen und zunehmend wichtig. Auch wenn der Tag, der in den USA am Freitag nach Thanksgiving stattfindet, hier nicht frei von Kritik ist.

Für den Einzelhandel in Elberfeld und Barmen ist der Termin mittlerweile gesetzt. Die City Arkaden haben direkt Freitag und Samstag zu „Black Price Days“ erklärt und die Händler zwei Tage Rabatte ausgerufen. Der Andrang war für Corona-Zeiten gut aus Sicht des Center-Managements.

Center-Mangerin Kathrin Becker sagt, die Kunden seien sehr diszipliniert gewesen und hätten sich an die Regeln gehalten. Am Samstag habe das Center einmal kurz die Türen schließen müssen, um nicht zu voll zu werden – den Corona-Maßnahmen entsprechend. Ohne konkret zu werden, sagt Becker aber, dass die Anzahl der Besucher natürlich unter der Zahl vom vergangenen Jahr gelegen habe.

Black Friday hat mehr
gezogen als der Adventssamstag

Für Becker sind solche Tage wichtig, wenn schon die verkaufsoffenen Sonntage wegfallen. Dabei räumt sie ein, dass der Samstag vor dem ersten Advent auch ohne „Black“-Aktionstage ohnehin einer der umsatzstärksten Tage für den Einzelhandel sei.

Für Barmen hat der Handelsverband NRW ermittelt, dass dort der Freitag, eben der „Black Friday“, besser besucht war als der Samstag. Sprecherin Carina Peretzke sagt, es sei überall in der Region so, dass der Rabatt-Tag besser gezogen habe als der eigentlich starke Adventssamstag.

Thomas Helbig aus dem Vorstand der Interessengemeinschaft der Einzelhändler Barmen hat das rege Treiben am Freitag auch bemerkt. Er sagt, da habe das gute Wetter geholfen. Und so würden viele, die sonst wegen des Wetters eben noch nicht in Weihnachtsstimmung seien, zumindest schon einmal Geschenke kaufen.

Er sieht den Black Friday zwiegespalten. Einerseits würden solche Angebote helfen, die Lager leerzumachen, die nach den Corona-Monaten voller seien als sonst, andererseits könne an sich als stationärer Handel nur dranhängen an dieses Angebot, das eigentlich online dominiert sei.

Auch Ralf Engel, Geschäftsführer des Handelverbands NRW ist dem Black Friday gegenüber skeptisch. „Eigentlich sollte der stationäre Handel sich auf seine Stärken besinnen, anstatt zu kopieren, was der Online-Handel vormacht“, sagt er. Er denkt, der stationäre Handel sollte auf seine Kernkompetenzen setzen und Erlebnis und Emotion in den Vordergrund rücken.

Michael Kozinowski, Buchhändler und Vorstand der Interessengemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße, betont zudem, dass „gute Ware auch gutes Geld kosten darf“. Das Luisenviertel habe deswegen auch nicht an den Rabattaktionen teilgenommen. Die Kunden sollte nicht vergessen, dass die Menschen auch ordentlich bezahlt werden müssen, mahnt er. Dass sei bei solchen Rabattaktionen – bei denen viele Schnäppchen eigentlich keine seien – kaum möglich.

Wie dem auch sei, der Black Friday ist angekommen und wird nachgefragt. Und die Händler sind dabei. Thomas Helbig sagt, dass sei jetzt eben ein weiterer Tag mit Aktionen, wie der Valentinstag oder Nikolaus.

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