Biotech-Unternehmen Aicuris vor dem Absprung aus Wuppertal

Am aktuellen Standort bleibt durch den Bayer-Ausbau kein Platz mehr.

Biotech-Unternehmen Aicuris vor dem Absprung aus Wuppertal
Foto: Andreas Fischer

Das Biotech-Unternehmen Aicuris wird Wuppertal möglicherweise verlassen. Definitiv Schluss ist am aktuellen Standort an der Friedrich-Ebert-Straße, wie Geschäftsführer Holger Schmoll auf WZ-Anfrage bestätigt. Zwar erst in drei Jahren. Die Weichen, wie es weitergeht, werden aber jetzt gestellt. Aicuris, eine Ausgründung von Bayer, befindet sich dort auf dem Werksgelände des Konzerns. Da Bayer erweitert, bleibt für Aicuris kein Platz mehr. Offiziell wisse man das seit dem Jahreswechsel, so Schmoll, der betont: „Wir gehen fair auseinander. Bayer hat uns 15 Jahre lang eine tolle Heimat gegeben.“

Aicuris beschäftigt 65 Mitarbeiter in Wuppertal. Für Aufsehen sorgte die Firma vor einigen Monaten, als sie für einen Wirkstoff gegen Infektionskrankheiten die Zulassung durch die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA erhielt. „Wuppertaler Biotechfirma darf auf Millionen-Segen hoffen“, schrieb damals das Handelsblatt. Die Süddeutsche Zeitung sogar von „Ein Traum wird wahr“.

Wo Aicuris seinen neuen Sitz aufschlagen werde, stehe noch nicht fest, sagt Holger Schmoll. Die finale Entscheidung sei noch nicht gefallen, deshalb könne er auch noch keinen Zeitplan nennen. Dass Wuppertal schon aus dem Rennen und Haan im Gespräch sei, wollte Schmoll nicht bestätigen. Aus dem Haaner Rathaus war dazu keine offizielle Stellungnahme zu bekommen.

Die Wirtschaftsförderung Wuppertal und die Verwaltung stellen sich auf einen Abschied von Aicuris aus der Stadt ein. Man habe Aicuris unter anderem mehrere Gewerbeflächen angeboten. „Wir haben bis zum Ende gekämpft“, so Martin Lietz von der Wirtschaftsförderung. Offenbar vergeblich, denn auch Kämmerer Johannes Slawig bezweifelt, dass Aicuris bleibt. „Nachdem, was wir gehört haben, ist es entschieden.“ Er zeigt sich enttäuscht. „Es ist bedauerlich, dass solch ein expandierendes Unternehmen aus einem Zukunftssektor die Stadt verlässt.“

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