Versunkener Störstein Bildhauer steigen zu Elefant „Tuffi“ in die Wupper

Wuppertal · Am 18. August wird der auch über die Grenzen Wuppertals bekannte Störstein genau untersucht.

 Tuffi muss, sobald grünes Licht gegeben ist, wieder mit einem Kran auf den Sockel gesetzt werden.

Tuffi muss, sobald grünes Licht gegeben ist, wieder mit einem Kran auf den Sockel gesetzt werden.

Foto: dpa/Stefan Tesche-Hasenbach

Der Tuffi-Störstein, den das Hochwasser vom Sockel gerissen hat, wird am 18. August eingehend von Bildhauern und einem Wupperpaten untersucht: Sie steigen ins kühle Nass, um den „Problem-Elefanten“ auf Schäden hin zu untersuchen. Das teilte auf WZ-Nachfrage Dajana Meier, Erste Vorsitzende des Vereins Neue Ufer Wuppertal, mit. „Dann überlegen wir, was zu tun ist“, sagt sie.

Am 14. Juli galt der rund dreieinhalb Tonnen schwere und 10 000 Euro teure Störstein für rund eine Woche als verschollen, bis er in den Fluten der Wupper, unweit seines Stammplatzes an der Schwebebahnstation Adlerbrücke in Barmen, wieder aufgetaucht ist. Das Hochwasser hatte Tuffi von seinem Sockel gerissen und ihn wenige Meter fortgeschwemmt.

Die Bodenplatte, auf der der Störstein befestigt war, ist anscheinend nicht kaputtgegangen. Die Fluten haben Tuffi mit seinen zwei Edelstahlzapfen aus den Bohrlöchern der Platte herausgehoben. „Wir hoffen, dass es nicht allzu kompliziert wird, den Stein wieder aufzustellen“, so Meier.

Jedoch müsse genau begutachtet werden, ob sich die Edelstahlzapfen verbogen hätten oder in die Bohrlöcher der Sockelplatte Sand und Kies eingedrungen sind. Falls alles in Ordnung ist, müsse der Stein nur angehoben und könne wieder auf seinen Sockel gesetzt werden. Ansonsten müssten die Edelstahlzapfen ausgewechselt werden, was zu einer erneuten Verzögerung führen würde, bis Tuffi wieder aus der Wupper lugt.

Dass der Störstein baldmöglichst wieder aufgestellt wird, wünscht sich Meier sehr. Und sie ist nicht alleine. Viele Wuppertaler haben ihre Störsteine in der Wupper liebgewonnen; die Rückmeldungen, die bisher beim Verein eingegangen sind, seien „rundweg positiv“, sagt sie. Beim Aufstellen der Steine habe es über 20 Veröffentlichungen in der bundesweiten Presse gegeben, als Tuffi „abgetaucht“ war, waren es abermals rund genauso viele. Keine zehn Monate sei der Tuffi-Störstein in der Wupper, und schon sei er unentbehrlich, freut sich Meier.

Der steinerne Elefant scheint an einem Stück geblieben zu sein, so Elmar Weber vom Verein Neue Ufer. „Es ist historisch belegt, dass Elefanten, die in die Wupper fallen, keine großen Schäden davontragen“, sagt er schmunzelnd. Seit September 2020 erinnerte die Tierfigur in der Wupper an der Adlerbrücke an den legendären Sprung der jungen Elefantendame aus der Schwebebahn – an ebendieser Stelle. Gestaltet wurde sie von Bildhauer Bernd Bergkämper.

Glücklicherweise hat Tuffi keinen abstehenden Rüssel, denn der hätte nun abgebrochen sein können. Die ursprüngliche Idee war jedoch nicht, den Elefant auf diese Weise vor Schäden zu bewahren, sollte er bei starkem Hochwasser umfallen, sondern die Vorgabe des Wupperverbands zielte darauf ab, dass sich bei Hochwasser kein Treibgut an dem Rüssel verfangen und diesen dann abbrechen könnte.

Weitere Störsteine in der Wupper sind Lucky Lachs in Oberbarmen und Bonny Biber in Elberfeld, die das Hochwasser standhaft überstanden haben. Lina, das Nilpferd, soll, sobald die Finanzierung gesichert ist, demnächst in der Nähe des Grünen Zoos aufgestellt werden und das tierische Quartett damit komplett machen.

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