Bilanz 2007: Sparkasse bleibt „bergisch solide“

Die Sparkasse Wuppertal hat ein turbulentes Jahr hinter sich und ist trotzdem zufrieden.

<strong>Wuppertal. Peter H. Vaupel, Vorstandsvorsitzender der Wuppertaler Stadtsparkasse, hat kurz vor der Jahrespressekonferenz darüber nachgedacht, den Journalisten zu verkünden, man habe in der Bilanzsumme die Rekordmarke von sechs Milliarden Euro geknackt. Doch der Sparkassenchef vertritt natürlich die Philosophie des Unternehmens und übt sich in solider Zurückhaltung. So beließ er es bei der Botschaft, man kratze mit 5,98 Milliarden Euro an der Sechs-Milliarden-Grenze. "Bergisch solide" will das Kreditinstitut auch 2008 auftreten und sich damit von der Konkurrenz abheben. Will heißen: keine Experimente, keine riskanten Geschäfte, keine Dumping-Angebote, sondern eine langfristige und überschaubare Ausrichtung. "Wir machen nur das, worauf wir uns auch richtig verstehen", versicherte Vaupel. Die Kunden scheinen es "ihrer" Sparkasse zu danken. Die hohe Kundenzufriedenheit wird mit Bonusprogrammen belohnt. 250000 Kunden sind es insgesamt. Damit haben zwei von drei Wuppertalern einen direkten Bezug zum Unternehmen. Während andere Institute ihre Präsenz in der Fläche reduzieren, setzt die Stadtsparkasse bewusst auf Bodenständigkeit. 30 Millionen Euro wurden in die Modernisierung der 34 Geschäftsstellen gesteckt, erweiterte Öffnungszeiten sollen das Bankgeschäft noch kundenfreundlicher machen. Für Vaupel und seine Vorstandskollegen Norbert Brenken und Friedrich-Wilhelm Schäfer ist das die Strategie, die sich auszahlt, auch bei weniger günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Der konjunkturelle Aufschwung 2007 und die vollen Auftragsbücher der Unternehmen haben der Sparkasse im Kreditgeschäft mit Firmenkunden ein deutliches Plus beschert (515 Millionen Euro 2007 gegenüber 334 Millionen 2006). Gegenläufig ist der Trend bei den Privatkrediten. Laut Brenken sorgen der Einwohner- und der damit verbundene Kaufkraftschwund dafür, dass immer weniger Wuppertaler einen neuen Kredit abgeschlossen haben (Gesamtvolumen 216 Millionen Euro 2007; 249 Millionen 2006).

Die Depotbestände der Sparkasse liegen deutlich über einer Milliarde Euro - eine solide Basis. Bei den neu vermittelten Kundeneinlagen brachte es die Sparkasse 2007 auf 646 Millionen Euro (2006: 642 Millionen Euro). Für Vaupel ein "ausgesprochener Erfolg".

So lässt sich denn auch Positives am Rückgang des Gesamtergebnisses finden. Um fünf Millionen Euro hat sich das Betriebsergebnis (nach Bewertung des Kreditgeschäfts) verringert (auf 40,3Millionen Euro 2007). Positiv für Vaupel ist, dass man damit noch deutlich oberhalb der Grenze benachbarter Sparkassen liege.

Nach dem "turbulenten Jahr 2007" hofft Vaupel nun, 2008/09 wieder durchatmen zu können: "Langsam kommt wieder Ruhe in die Märkte." Insgesamt bleibe das Geschäftsmodell Sparkasse zukunftsfähig: "Die Bedingungen sind aber deutlich härter geworden."

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