Kleine Höhe „Das wäre der Einstieg in die Restbebauung“

Die Bürgerinitiative Kleine Höhe warb beim Sommerausklang für einen Gegenentwurf zur Forensik.

Wolllen keine Bebauung der Kleinen Höhe: Christian Klein, Gisela Krischnak, Gaby Schnabel und Kai Schmidt (v.l.).

Wolllen keine Bebauung der Kleinen Höhe: Christian Klein, Gisela Krischnak, Gaby Schnabel und Kai Schmidt (v.l.).

Foto: Schwartz, Anna (as)

Am Samstagnachmittag lud die Bürgerinitiative Kleine Höhe zu einem Sommerausklang, bei dem noch einmal Aspekte gesammelt wurden, die gegen den Bau einer forensischen Klinik auf der Grünfläche zwischen Wuppertal und Velbert Neviges sprechen. Die Kleine Höhe sei eine „existenzielle Verbindung“ verschiedener Stadtbezirke, hieß es.

Darüber hinaus biete der Acker einen der wenigen guten Böden im Bergischen Land für eine landwirtschaftliche Nutzung. „Diese Fläche wird immer als minderwertig dargestellt“, kritisierte Uwe Teubner aus der Bürgerinitiative. Im städtischen Gutachten hieße es unter anderem, es gebe keine Wanderwege und keine Parkbänke, dabei habe der ehemalige Wanderweg A3 bereits weichen müssen. Die baufällige Bank wurde schon vor einer Weile von der Initiative durch eine neue ersetzt, im Rahmen des Sommerausklangs kam am Samstag eine zweite hinzu.

Auf einer Tafel sammelte die Bürgerinitiative Ideen der Anwesenden zur Nutzung und Gestaltung der Kleinen Höhe, um daraus ein Eckpunktepapier zu entwickeln, das der Stadt vorgelegt werden soll. Neben der Erhaltung der Umwelt, der Nutzung als Naherholungsgebiet und für die Landwirtschaft ist auch die Geschichte der Kleinen Höhe eine Komponente. Einer der ersten Vorschläge: Eine Infotafel, die darüber aufklären soll.

Früher habe die Kleine Höhe diverse Höfe beherbergt – und damit ein Stück Wuppertaler Landwirtschaftsgeschichte. „Dieses Wissen geht mit der Zeit verloren“, so Teubner. Damit betreffe die Debatte nicht nur die Anwohner der Kleinen Höhe, sondern ganz Wuppertal, waren sich die Anwesenden einig.

Die Initiative setzt sich nicht im Speziellen gegen eine Forensik ein, sondern gegen eine Bebauung im Allgemeinen: „Es geht darum, die Natur zu erhalten“, so Uwe Teubner. Bürgermeisterin Maria Schürmann, die am Samstag ebenfalls vor Ort war und das ehrenamtliche Engagement der Initiative lobte, nannte unter anderem die hohen Mauern und die nächtliche Beleuchtung als Eingriff in die natürliche Umgebung. Um die Sicherheit mache sie sich hingegen keine Sorgen, so Schürmann, die sich hierzu bereits eine Kölner Einrichtung angesehen hat.

„Dass eine Forensik gebraucht wird, ist klar.“ Die Parkstraße halte sie jedoch nach wie vor für den geeigneteren Standort, zumal man dort direkt anfangen könne. „Ich befürchte, dass, wenn der Anfang hier erstmal gemacht ist, schnell der nächste Schritt folgt.“ Die Bürgerinitiative teilt diese Sorge: „Das wäre der Einstieg in die Restbebauung“, so Teubner.

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