Handball  Beyeröhder Kraftakt bleibt diesmal ohne Happy-End

Wuppertal · Handball-Zweitligist TVB Wuppertal verliert nach Aufholjagd 28:30 (10:17) in Lintfort und fällt auf Platz vier zurück.

 Luisa Knippert traf elf Mal, doch es reichte nicht.

Luisa Knippert traf elf Mal, doch es reichte nicht.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Ausgerechnet im West-Derby der 2.Bundesliga mussten die Handballerinnen des TVB Wuppertal dem Kräfteverschleiß der vergangenen Wochen Tribut zollen. Trotz einer grandiosen Aufholjagd in der zweiten Hälfte mussten die Handballgirls sich beim kampfstarken TuS Lintfort 28:30 (10:17) geschlagen geben.

Den Ausschlag für die erste TVB-Niederlage nach fünf Siegen gab die erste Halbzeit, in der die Wuppertalerinnen trotz der stattlichen Anzahl von 17 Gegentreffern nach Ansicht von TVB-Trainer Martin Schwarzwald ihre Probleme vor allem im Angriff hatten. „Für die Partie insgesamt mache ich der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf. Ganz im Gegenteil, ich zolle ihr dafür meinen Respekt. Aber in den ersten 30 Minuten haben wir vorne sehr oft die falschen Entscheidungen getroffen und einfache und schnelle Gegentreffer kassiert“, sagte der Coach, der sechs dieser bitteren Gegenstöße mitgezählt hatte.

Zudem blieben sowohl die 6:0-Deckung um Anna-Lena Tomlik als auch die beiden Torhüterinnen Dana Centini und Natascha Krückemeier hinter ihren gewohnten Leistungen. Gerade mal fünf gehaltene Bälle standen für die beiden Torhüterinnen auf dem Weg in die Pausenbesprechung auf der Statistik-Tafel.

Wuppertalerinnen zeigen
nach der Pause Moral

Die Mannschaft um Michelle Stefes zeigte vor den rund 50 Mitgereisten TVB-Fans Moral. Mit einer offensiven 3:3-Deckung starteten die als Tabellendritter angereisten Gäste eine fulminanten Aufholjagd, an die nicht mal die größten Optimisten unter den Anhängern geglaubt hatten. Beim 22:22 glich die elffache Schützin Luisa Knippert den Vorsprung des Aufsteigers aus (45.). Doch in der Phase danach machte sich der Kräfteverschleiß des dezimierten Kaders, für den sich einige Spielerinnen noch angeschlagen und krank zur Verfügung gestellt hatten, bemerkbar. So biss sich Linksaußen „Michi“ Stefes wie so oft in den letzten Wochen mit Verletzung beim Aufwärmen vor der Partie 60 Minuten mit Schmerzen durch. Daher blieb auch der erhoffte Krimi-Endspurt der vergangenen  Wochen aus, was sicherlich aber auch an der kämpferischen Einstellung der Kamp-Lintforterinnen lag.

Die beiden Schiedsrichter Felix Pusch und Stefan Weiße brummten in der sogenannten „Crunch-Time“ dem TVB zwei Zwei-Minuten-Strafen auf und schickten Stefes und Melina Fabisch binnen einer Minute auf die Bank. „Danach fehlten uns einfach die wichtigen Körner der vergangenen Wochen“, gestand Schwarzwald auch, den Preis der schwierigen Trainingswoche bezahlt zu haben. „Es hat uns einfach auch das Quäntchen Glück der letzten Wochen gefehlt“, sagte Stefes, die nach dem Spiel kaum noch laufen konnte. Die mitgefahrenen Fans honorierten den  kämpferischen Einsatz der Handballgirls nachher zu Recht mit motivierendem Applaus.

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