Bevölkerungsschwund: Attraktivität gegen Abwanderung

Vohwinkel: Das Projekt Lienhardplatz steht 2008 im Mittelpunkt. Es wird aber auch wieder kräftig gefeiert.

Wuppertal. Die Wohnqualität ist in Ordnung, das Zentrum lebendig und die Verkehrsanbindung gut: An sich gibt es für die Vohwinkeler keinen Grund zur Klage. Doch im drittgrößten Wuppertaler Stadtteil geht die Sorge um - die Sorge um den vieldiskutierten Bevölkerungsschwund. Glaubt man den aktuellen Prognosen, dann gehört der Wuppertaler Westen zu den Gebieten, die in Zukunft am meisten unter den vorhergesagten sinkenden Einwohnerzahlen zu leiden haben: Mehr als zehn Prozent Abwanderung werden befürchtet. Was das für die Infrastruktur zwischen Roßkamper Höhe und Vohwinkeler Feld, zwischen Schöller und Hammerstein bedeutet, vermag man derzeit nur zu vermuten. Nicht wenigen der momentan rund 32 000 Vohwinkeler machen die trüben Aussichten zu schaffen - sie fordern Gegenmaßnahmen. Den Stadtteil attraktiver zu gestalten, lebenswert auch für künftige Generationen, gar einen Zuzug junger Familien zu erreichen - das steht als wichtiges Ziel in diesem Jahr ganz oben auf der Tagesordnung. Für einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Attraktivitätssteigerung wird die Neugestaltung des Vohwinkeler Zentrums rund um den Lienhardplatz gehalten. Ein Thema, das ganze Bücher füllen könnte: Seit Jahren soll das Umfeld des zentralen Platzes verbessert werden. Heute wird die europaweite Ausschreibung des Projekts womöglich konkret. Danach, so hofft man in Vohwinkel, kann es endlich vorangehen am Lienhardplatz - und das Jahr 2008 womöglich doch ein Jahr der Entscheidung werden.

Keine Lösung in Sicht: Verkehrsprobleme bleiben

Ein anderes drängendes Problem allerdings bleibt auch in diesem Jahr ungelöst: die Verkehrssituation im Vohwinkeler Zentrum. Der lang erwartete Kreisverkehr Hammerstein lässt weiter auf sich warten, und die Vohwinkeler sind sauer. Ebenso unglücklich sind Politik und Gesellschaft über die nach wie vor problematische Situation im Wohnquartier Höhe. Streetwork-Arbeit hat dort nach Auffassung Aller schon Gutes bewirkt, Engagement aus Schule und Jugendeinrichtungen ebenfalls, Kürzungen der finanziellen Mittel wären fatal, wie der stellvertretende Bezirksbürgermeister Eckhard Klesser betont.

Doch es gibt auch Positives im Jahreskalender: Da im Wuppertaler Westen bekanntlich kein Grund zum Feiern ausgelassen wird, wollen die Vohwinkeler Vereine ihr 50-jähriges Bestehen als Arbeitsgemeinschaft mit der offiziellen Einweihung der neuen Schwebebahn-Endhaltestelle kombinieren und ein großes Bürgerfest veranstalten. Wie genau das aussehen wird, darüber beraten die Vereine zurzeit.

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