Besucherzahlen der Wuppertaler Kultureinrichtungen: Jeder Gast zählt – aber anders

Ob Musik, Theater oder Zoo: Die Statistik wirft Fragen auf. Entscheidend ist jeweils die Art, wie gerechnet wird.

Wuppertal. "Die Zahlen zeigen, dass Wuppertals Kultureinrichtungen gut aufgestellt sind." Ein Fazit, das Kulturdezernentin Marlis Drevermann mit Blick auf die Besucher aller städtischer Kultureinrichtungen zieht.

Dabei zählt beim Vergleich der Statistiken vor allem eines: Man sollte das große Ganze im Auge behalten, ohne die kleinen Details zu übersehen. Denn die bringen Erstaunliches zu Tage: Vor zwei Tagen hatte die WZ berichtet, dass das Von der Heydt-Museum einen Rückgang verbucht, der Erklärungsbedarf hat. Insgesamt 151 444 Besucher hatte der Kunsttempel 2005 vermeldet - ein Jahr später wurden nur noch 78 069 Gäste gezählt.

Doch "im ersten Jahr der Aufzeichnungspflicht sind noch nicht alle Lehrkräfte dieser Verpflichtung nachgekommen", wie es offiziell in der Vorlage heißt, die jetzt dem Kulturausschuss vorgelegt wurde. Mit anderen Worten: Vor dem Jahr 2006 wurde oftmals nur geschätzt.

Nun ist die erste Neugier verflogen: Im vergangenen Jahr wurden rund 61 000 Karten weniger verkauft. Schuld daran ist neben der "ungünstigen Witterung im Frühjahr", wie die Verwaltung begründet, auch eine Eintrittspreiserhöhung für Tageskarten.

Oper Der Trend geht zur Oper - zumindest, wenn man die Besucherzahlen als Maßstab nimmt. Dabei umfasst die Bühnen-Statistik nicht nur die Vorstellungen an allen Spielorten im Tal, auch die Gastspiele in anderen Städten wurden gezählt. 32 858 Gäste hatten sich demnach in der Saison 2004/05 für eine Wuppertaler Opernproduktion entschieden, eine Spielzeit später waren es 38 123 - also fast 6000 mehr.

Schauspiel Die Entwicklung im Sprechtheater steht im Gegensatz zum Opern-Trend. Hatten sich 2004/2005 noch 48 968 Zuschauer für ein Schauspiel entschieden, waren es 2005/2006 nur noch 44 272.

Fazit "Es gibt immer leichte Verschiebungen", kommentiert Marlis Drevermann. Die Kulturdezernentin verweist auf die derzeitige Opernhaus-Sanierung, während der alle drei Sparten im Schauspielhaus an der Kluse untergebracht sind. "Für die schwierige bauliche Zeit sind die Zahlen ein gutes Ergebnis", sagt Drevermann.

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