Verkehr Uni: Optimierte Busanbindung dauert

Wuppertal · Nach einer schnellen Lösung sieht es aktuell nicht aus. Der Bedarf für einen optimierten ÖPNV ist aber weiter gegeben.

 Im Wintersemester könnte die Uni zum Präsenzbetrieb zurückkehren.

Im Wintersemester könnte die Uni zum Präsenzbetrieb zurückkehren.

Foto: Bergische Universität Wuppertal/Christian Reimann

Die Stadt will die Planungen für eine bessere ÖPNV-Anbindung der Universität „im Rahmen der personellen Möglichkeiten“ weiter vorantreiben. Finanzielle Mittel dafür sind für den kommenden Doppelhaushalt 2022/23 angemeldet. Das geht aus einem Bericht der Verwaltung an den Verkehrsausschuss und die Bezirksvertretung Elberfeld hervor – und klingt erstmal nicht nach einer schnellen Lösung. Denn den Auftrag, für eine Optimierung zu sorgen, gibt es bereits seit Anfang 2020.

„Das hilft den Studierenden jetzt nicht“, sagt Thomas Kring (SPD), Bezirksbürgermeister von Elberfeld. Er erwartet für Mittwoch, wenn der Bericht in der Bezirksvertretung auf der Tagesordnung steht, einige Diskussionen. Zumal das Thema Personal ein heikles sei. Das Ressort 104, im Rathaus zuständig für die Verkehrsplanung, sei dünn besetzt. „Da muss dringend nachgelegt werden“, so Kring, der ein weiteres Problem sieht: Dass die Planungsmittel für den kommenden Haushalt angemeldet sind, heiße nicht, „dass es sie dann auch gibt“.

Auch die Uni ist verhalten optimistisch. „Wir hoffen auf die angekündigten, baldigen Vorschläge zur Verbesserung der Situation. In jedem Fall ist uns daran gelegen, dass die Mittel auch im Haushalt verbleiben.“

Schon Anfang dieses Jahres hatte es ordentlich „geknallt“ zwischen Stadt und Uni – vor allem aber die Politik war sauer. Denn aufgrund der Corona-Pandemie und der Ungewissheit, wann und in welchem Maße überhaupt der Präsenzbetrieb an der Uni wieder aufgenommen wird, hatte die Verwaltung die Erarbeitung einer dauerhaften Lösung ausgesetzt. So klang es jedenfalls damals in einem Bericht an die Gremien, der einiges an Kritik auslöste. Dezernent Frank Meyer wehrte sich gegen die Vorwürfe und kündigte kurzfristige Gespräche an.

Die haben mittlerweile stattgefunden, unter anderem mit der Verwaltung der Universität und dem Lehr-und Forschungsgebiet Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement unter Prof. Dr. Ulrike Reutter. Im Ergebnis habe die Universität betont, dass sie so schnell wie möglich zu einem nahezu vollständigen Präsenzbetrieb zurückkehren möchte.

Die Stadt räumt ein: „Durch die Digitalisierung werden sich gegebenenfalls in geringem Umfang Veränderungen im Lehrbetrieb ergeben, allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass sich das Verkehrsaufkommen mit Ziel/Quelle Universität hierdurch substantiell verringern wird.“ Auch durch flankierende Maßnahmen, wie zum Beispiel eine verbesserte Anbindung der Universität für den Radverkehr oder ein Sharing-Angebot, sei, zumindest kurz- bis mittelfristig, „kein anderes Ergebnis zu erwarten“. Der Bedarf für eine Optimierung des ÖPNV-Angebots liegt also weiter vor.

Gegenüber der WZ hatte Prof. Andreas Frommer, Prorektor der BUW, noch Anfang August gesagt, dass erst Mitte September konkrete Entscheidungen möglich sind, wie einzelne Lehrveranstaltungen abzulaufen haben.

Eine Seilbahn sollte eigentlich – so eine Hoffnung der Befürworter – die Probleme bei der Verkehrsanbindung der Uni lösen. Sie wurde in einer Bürgerbefragung im Mai 2019 allerdings mit mehr als 60 Prozent der Stimmen abgelehnt. Seitdem wird diskutiert, wie die Universität besser angebunden werden kann. Am 31. Januar 2020 hatte der Verkehrsausschuss die Stadt aufgefordert, Zweirichtungsverkehr auf der Straße Oberen Grifflenberg zu prüfen. est

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