Verkehr Bessere Anbindung der Nordbahntrasse

Wuppertal · Auf Friedrichstraße und Neuer Friedrichstraße soll Radverkehr bald Vorrang haben.

 Radfahrer sollen in Zukunft mit Vorrang auf die beliebte Trasse finden.

Radfahrer sollen in Zukunft mit Vorrang auf die beliebte Trasse finden.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Um die Anbindung des Radverkehrs von der Elberfelder Innenstadt zur Nordbahntrasse zu verbessern, sollen die Friedrichstraße und die Neue Friedrichstraße zu einer Fahrradstraße ausgebaut werden. Dies beschloss die Bezirksvertretung (BV) Elberfeld am Mittwochabend auf ihrer Sitzung mit elf Ja- und sechs Gegenstimmen. Zu dem Thema hatte es bereits im Juli 2018 eine Bürgerbeteiligung gegeben, bei der zahlreiche Vorschläge für eine radfreundlichere Gestaltung der Straßen gesammelt wurden.

Anlass für die Umgestaltung ist die Tatsache, dass die Wuppertaler Stadtwerke noch bis 2021 Kanal- und Straßenbaubauarbeiten auf der Neuen Friedrichstraße – im Abschnitt zwischen Mirker Straße und Ludwigstraße – durchführen. Nach Abschluss der Arbeiten sollen die Straßen neu gestaltet und an die Bedürfnisse des Radverkehrs angepasst werden.

Auf der neuen Fahrradstraße wird die Fahrbahn vollständig den Radlern zugewiesen, anderer Verkehr ist nur in Ausnahmefällen zugelassen und dem Radverkehr untergeordnet. Zugleich soll die Aufenthaltsqualität auf der Straße für die Anwohner verbessert werden. SPD-Fraktionschef Thomas Kring sprach bei der BV-Sitzung in diesem Zusammenhang von „Ermöglichungsorten“.

Um das Radfahren zu erleichtern und die nutzbare Fahrbahnbreite auf etwa vier bis fünf Meter zu erhöhen, werden die Parkmöglichkeiten auf den Straßen deutlich eingeschränkt. So fällt etwa die Hälfte der derzeitigen Parkfläche im Bereich der Neuen Friedrichstraße weg, Parkmöglichkeiten werden gesondert ausgewiesen. Anwohnern wird die Möglichkeit für Be- und Entladen eingeräumt, zudem gibt es gesonderte Parkflächen für behinderte Personen. In den Kreuzungsbereichen haben Radfahrer gegenüber dem kreuzenden Verkehr Vorfahrt, zudem werden diese Bereiche auch behindertengerecht gestaltet. Einzige Ausnahme bei der Vorfahrtsregelung ist die Wiesenstraße, da auf dieser Straße Linienbusse fahren, die eine „übergeordnete Funktion“ erfüllen, wie es im BV-Beschluss heißt. In dieser Kreuzung hat also der motorisierte Verkehr Vorrang.

Zudem soll die derzeitige Einbahnstraßenregelung auf den beiden Straßen verändert werden, damit Autofahrer die Süd-Nord-Tangente nicht als Ausweichstrecke für Gathe beziehungsweise Uellendahler Straße nutzen können. Eine Beschilderung allein mit dem Verkehrszeichen „Anlieger frei“ reicht den Angaben zufolge nicht aus, da sich solche Zeichen in der Praxis als „nahezu wirkungslos“ erwiesen hätten.

Kritik gab es
von der CDU-Fraktion

SPD-Fraktionschef Kring lobte in der Diskussion die Planungen, da sie eine „Veränderung der Lebensräume“ und ein Schritt hin zur Verkehrswende seien.

Kritik kam dagegen von der CDU-Fraktion, die die Pläne denn auch geschlossen ablehnte. Fraktionsvorsitzender Joachim Knorr monierte vor allem den massiven Wegfall von Parkmöglichkeiten und prophezeite „ein Chaos“, das aufgrund der Änderungen auf die Anlieger zukomme. Für die wegfallenden Parkplätze werde „kein Alternativangebot“ geschaffen. SPD-Vertreter Kring wies die Kritik zurück und nahm die Parksituationen am Ölberg und im Luisenviertel als Beispiel dafür, dass auch dort die Verkehrsführung „kompliziert“, gleichwohl aber die Lebensqualität hoch sei. 

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