Bergischer Zukunftspreis „Die Region muss näher zusammenrücken“

Wuppertal · Wie kam es zur Idee des Bergischen Zukunftspreises und was ist das Ziel? Antworten gibt WZ-Chefredakteur Lothar Leuschen im Interview.

 Lothar Leuschen, Chefredakteur der Westdeutschen Zeitung.

Lothar Leuschen, Chefredakteur der Westdeutschen Zeitung.

Foto: Christian Beier

Herr Leuschen, wie kam es zu der Idee, einen Bergischen Zukunftspreis zu vergeben?

Lothar Leuschen: Die Idee geht auf viele Gespräche am Rande verschiedener Anlässe zurück, in denen viele Menschen die Meinung vertreten haben, die Region müsse ihre Kräfte besser bündeln. So ist die Veranstaltung dann von verschiedenen Leuten angestoßen worden, ein Gemeinschaftswerk also.

Wie wurden die drei Preisträger ausgewählt?

Lothar Leuschen: Die Preisträger wurden in einer Runde mit Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Institutionen und Unternehmen aus einer Reihe von Vorschlägen ausgewählt. Daher wissen wir auch, dass es sehr, sehr viele Unternehmen, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie treibende Kräfte gibt, die den Zukunftspreis in seinen verschiedenen Kategorien verdient haben. Preiswürdige werden uns im Bergischen Land nie ausgehen. Das ist sicher.

Warum ein Zukunftspreis und nicht einfach ein Wirtschaftspreis?

Lothar Leuschen: Der Bergische Zukunftspreis ist mehr als ein Wirtschaftspreis, weil er auch eine Haltung würdigen soll. Wir wollen Menschen und Unternehmen auszeichnen, die sich ausdrücklich zum Bergischen Land bekennen, die sich einbringen und die Entwicklung dieser Region nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich vorantreiben.

Was glauben Sie, wie die Zukunft der Wirtschaft im Bergischen Städtedreieck aussehen wird?

Lothar Leuschen: Ich persönlich glaube, dass das Bergische Land wirtschaftlich eine sehr gute Zukunft haben kann. Die dafür notwendigen Parameter sind vorhanden: Unternehmen, die immer schon in der Lage gewesen sind, auf Wandel zu reagieren und aus Krisen stärker hervorzugehen. Das Bergische Land verfügt über eine außergewöhnlich gute Bildungslandschaft. Und es ist als Wohnstandort überaus attraktiv. Bisher mangelt es dem Bergischen Land und seinen Städten hier und da noch an Selbstbewusstsein. Wenn der Bergische Zukunftspreis dazu führt, dass die Fähigkeiten und die Möglichkeiten der Region stärker in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken, dann hat er seine Wirkung entfaltet.

An welchen Stellen müsste die Politik den Standort noch weiter stärken?

Lothar Leuschen: Ich glaube, dass die Region tatsächlich näher zusammenrücken muss. Das heißt ja nicht, dass Remscheid, Solingen und Wuppertal ihre Eigenständigkeit oder gar ihre Eigenarten aufgeben müssen. Das wäre auch schade. Politiker, aber auch Behörden können jedoch Kooperationen auf allen Ebenen fördern, indem sie möglich machen, was heute scheinbar noch nicht möglich ist. Dazu braucht es sicher auch ein bisschen Mut zum Risiko, ein bissen mehr Lust auf gemeinsamen Erfolg. Und vor allem ein bisschen mehr Vertrauen in die eigenen Stärken. Das können sich das Bergische Land und seine Menschen ganz sicher erlauben.

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