Bergische Orchesterfusion ist doch nicht vom Tisch

Die Stadtspitzen wollen zunächst mit der Landesregierung über eine mögliche Finanzierung sprechen.

Wuppertal/Solingen. Die Orchesterfusion ist doch nicht vom Tisch: Die drei Oberbürgermeister haben das Thema nicht ad acta gelegt. Im Gegenteil: Nun wollen sie das Land ins Boot holen.

Nach den Unstimmigkeiten der vergangenen Tage (die WZ berichtete) schien vieles darauf hinzudeuten, dass die Stadtspitzen von Wuppertal, Remscheid und Solingen die Gespräche über eine mögliche Zusammenlegung der Bergischen Symphoniker mit dem Wuppertaler Sinfonieorchester vorzeitig beenden könnten — schon deshalb, weil die Diskussion von zahlreichen Misstönen begleitet war.

Das Ergebnis des gestrigen Gesprächs ist jedoch ein anderes: „Die Klärung der Grundsatzfragen, allen voran der Finanzierung der Mehrkosten einer Orchesterfusion, soll weitergehen“, heißt es in einer offiziellen Erklärung.

Mit anderen Worten: Da die klammen Kommunen bei einer Fusion erst einmal Geld in die Hand nehmen müssten, um nach Jahren eben solches sparen zu können, soll nun geprüft werden, ob sich das Land an den anfänglichen Mehrkosten finanziell beteiligen könnte. „Baldmöglich“ wollen die Stadt-Chefs darüber mit NRW-Kulturministerin Ute Schäfer sprechen.

Das Ergebnis dieses Gesprächs soll in eine Vorlage zum aktuellen Stand der Fusionsdiskussion einfließen, die vor der Sommerpause den bergischen Stadträten vorgelegt werden soll. Das heißt aber auch: Mit einer Entscheidung ist auf keinen Fall vor dem Sommer zu rechnen.

„Es gibt noch viele Fragen, die beantwortet werden müssen“, sagte Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung am Montag auf WZ-Nachfrage. Auch Stadtdirektor Johannes Slawig betonte, dass im Falle einer Fusion dringend die Finanzierung der zunächst anfallenden Mehrkosten geklärt werden müsse und das Sinfonieorchester auch ohne eine Fusion bei gedeckeltem Budget vor erheblichen Finanzierungsproblemen stehe — vor allem durch Tariferhöhungen oder bei Einstellungen.

Fielen denn deutliche Worte nach den jüngsten Missklängen im bergischen Städtdreieck? Jung formuliert es so: „Die Stimmung war gut, aber wir haben uns natürlich über die unterschiedlichen Befindlichkeiten der Städte ausgetauscht.“ Die Gipfelrunde sei kein Krisengespräch, sondern ein turnusgemäßes Treffen gewesen.

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