Auszeichnung IHK zeichnet Ausbildungsbotschafter aus

Elberfeld. · Junge Menschen bringen Schülern ihr Berufsbild nah. Dafür gab es jetzt ein Zertifikat.

 IHK-Geschäftsführer Michael Wenge (rechts neben dem Pult) überreichte den Ausbildungsbotschaftern am Freitag Zertifikate.

IHK-Geschäftsführer Michael Wenge (rechts neben dem Pult) überreichte den Ausbildungsbotschaftern am Freitag Zertifikate.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Gespannte Aufregung im Plenarsaal der Industrie- und Handelskammer: 41 junge Frauen und Männer aus 25 Ausbildungsbetrieben des Bergischen Städtedreiecks erhielten am Freitag ein Zertifikat, das sie als Ausbildungsbotschafter auszeichnet. Ihre Aufgabe ist es, Schülern ihr Berufsbild nahe zu bringen, denn „besonders beliebt bei den Schulabgängerinnen ist die Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten“, sagt IHK-Geschäftsführer Michael Wenge. Das Herz der jungen Männer schlägt für den Beruf des Mechatronikers. „Dabei gibt es 324 anerkannte Ausbildungsberufe“, betont Wenge. Auf der Wunschliste der jungen Leute stehen nur wenige davon.

Die Folge der Orientierungslosigkeit bei den Jugendlichen: Warteschleifen im Übergang Schule - Beruf, unbesetzte Ausbildungsstellen einerseits und unversorgte Bewerber andererseits, überfüllte Studiengänge und hohe Abbruchquoten in Ausbildung und Studium. „Noch vor zehn Jahren gab es mehr Bewerber als Ausbildungsplätze“, weiß der IHK-Geschäftsführer. „In Wuppertal und Remscheid ist es heute genau andersherum.“

Lotsen sollen Brücken zwischen Firmen und Jugendlichen schlagen

Um die heimischen Betriebe zukunftsfähig aufzustellen, müssen diese sich also etwas einfallen lassen. Lotsen sollen die Brücke zwischen Unternehmen und Schulabgängern schlagen.

Linda Möller und Alexander Rüsseler haben bereits zwei Lehrjahre zum Immobilienkaufmann bei der GWG (Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft) hinter sich. Erst vor kurzem besuchten sie die Gesamtschule in Remscheid. „Wir haben dort vom Ablauf unserer Ausbildung und unseren Aufgaben berichtet“, erzählt Linda Möller. „Außerdem stellten wir die einzelnen Abteilungen des Unternehmens vor“, ergänzt Alexander Rüsseler.

Der Auftritt der jungen Leute kommt bei den Schülern gut an. Sie erfahren aus erster Hand mehr über Berufsbilder, die sie sonst kaum in ihre engere Berufswahl einbezogen hätten. Der geringe Altersunterschied macht Gespräche auf Augenhöhe und in lockerer Atmosphäre möglich. Darüber hinaus repräsentieren die Lotsen Unternehmen, mit denen sich die Schüler bislang kaum beschäftigt haben. So soll es gelingen, Fachkräfte in der Region zu halten.

Das Projekt „Berufliche Bildungslotsen“ ist im März 2019 gestartet. Es ist Bestandteil des Landesprogramms „Kein Abschluss ohne Anschluss“ und wird von der Bundesagentur für Arbeit gefördert. Die Lotsen kooperieren mit Schulen, Arbeitsagenturen, Kommunalen Koordinierungsstellen und anderen regionalen und kommunalen Institutionen. Auszubildende, die Bildungslotse werden möchten, wenden sich an Christina McWhorter, Telefon 0202/2490832, E-Mail: [email protected].

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