Benefiz-Tour: Mit dem Rad über die Alpen

600 Kilometer in acht Tagen: Thomas Jansen (49) und Tom Schöler (27) radeln für todkranke Kinder.

Wuppertal. Thomas Jansen (49) sitzt in Jeans und Fleece-Pulli am Küchentisch seiner Wohnung in der Südstadt. Seine Augen funkeln, wenn er von seinem Traum erzählt. "Einmal die Alpen überqueren. Das ist für jeden Radfahrer ein Höhepunkt", bestätigt sein Trainingspartner Tom Schöler. Der 27-Jährige trägt Anzug mit Krawatte, lehnt sich lässig im Stuhl zurück. Es fällt schwer, sich vorzustellen, wie die beiden mit ihren Bikes durchs Gelände fegen.

Fünf Minuten später sieht das schon anders aus. Im engen Fahrrad-Dress sieht man gleich, dass diese Jungs richtig was drauf haben. Dass diese Beine - die Ausmaße von Baumstämmen haben - durchaus in der Lage sind in acht Tagen 600 Kilometer und 20 000 Höhenmeter zu meistern. Wer so aussieht, der trainiert bis es weh tut. Die Transalpchallenge ist für die Thomas und Tom eine Herausforderung, bei der sie an ihre Grenzen gehen - sich selbst beweisen wollen, dass sie eine solche Tour packen.

Bei dem Rennen besonders besonders gut abzuscheiden, ist den ihnen aber nicht nur aus sportlicher Sicht wichtig. "Wenn wir so was machen, dann auch für einen guten Zweck", meint Thomas. Profitieren soll das Kinderhospiz in Cronenberg. "Wir suchen Sponsoren, die uns dabei unterstützen", sagt Tom.

Gestaffelt nach der Platzierung soll möglichst viel Geld für die Einrichtung zusammenkommen, die im ehemaligen Kinderheim am Küllenhahn enstehen soll. "Es gibt bisher wenige Hospize für Kinder. Und dabei sind gerade Kinder auf jede Unterstützung angewiesen", sagt Thomas, der selbst eine 13-jährige Tochter hat.

Bis zu 400 Kilometer in der Woche fahren Thomas und Tom, um sich auf das Rennen vorzubereiten. Der Altersunterschied ist dabei kein Problem. "Wenn er nicht mitkommt, dann warte ich halt", sagt Tom mit einem schelmischen Lächeln.

Denn ein Team sind die beiden auch bei der Challenge: Um gewertet zu werden, müssen sie zeitgleich ins Ziel kommen. Übernachten werden die beiden während ihrer Tour im Hotel. "Wir hätten auch mit den anderen in Turnhallen schlafen können, aber ein bisschen Komfort muss schon sein."

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