Beim Mieterbund Wuppertal fliegen die Fetzen

Der Ex-Vorsitzende Werner Foltin greift den aktuellen Vorstand massiv an. Dieser weist die Vorwürfe ebbenso vehement zurück.

Wuppertal. Im Wuppertaler Mieterbund rumort es kräftig: Werner Foltin, langjähriger Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes Wuppertal (DMW), erhebt schwere Vorwürfe gegen den Mieterbund. Foltin behauptet unter anderem, dass der Beirat nicht ordentlich gewählt worden sei und dass dieser zudem eine Änderung an der Beitragsklassenstruktur der Mitglieder vorgenommen habe. Foltin beschreibt die Finanzlage des Vereins als fatal. Der Verein befände sich seit Jahren in den roten Zahlen, behauptet er. „Trotzdem gab es einen Beschluss für eine Prämienzahlung an Vereinsmitarbeiter“, moniert Foltin.

Der ehemalige Vorsitzende bemängelt außerdem, dass etwa 2000 Euro in der Vereinskasse fehlen würden. Ob es eine Prüfung dieses Vorfalls gegeben habe, sei ihm unklar, da sich der Mieterbund dazu auch auf Mitgliederversammlungen nicht geäußert habe. Foltin vermutet daher eine Veruntreuung von Geldern. „Der Mieterverein muss sich neu aufstellen und darf nicht zum Selbstbedienungsladen bestimmter Interessengruppen werden“, fordert Foltin.

Diese Vorwürfe weist der stellvertretende Vorsitzende Hans-Jürgen Otto entschieden zurück.

Er erklärte gegenüber der WZ, dass der Verein schon lange kein Minus mehr mache. Die Kassendifferenzen seien mittlerweile teilweise aufgeklärt, jedoch nicht vollständig, wie er einräumt. Es sei noch immer unklar, was genau zu dem Vorfall geführt habe. Zur Vermeidung weiterer Probleme seien aber Änderungen vorgenommen worden. „Herr Foltin stellt Behauptungen in den Raum, die nicht stimmen“, sagt Otto.

Wolfgang Opitz, Mitglied des Beirates des Mieterbundes, ist Rechtsanwalt und meint, dass die Anschuldigungen keinerlei juristische Handhabe hätten. Die bemängelte Prämienausschüttung habe nur etwas damit zu tun, dass es dem Verein jetzt finanziell besser gehe. „Jetzt gibt es volles Weihnachtsgeld für unsere Mitarbeiter“, stellt Opitz klar.

Opitz weist darauf hin, dass dies nicht die ersten Anschuldigungen Foltins gegen den Mieterbund seien. „Herr Foltin bombardiert uns mit Schreiben ohne konkrete Grundlage“, beschwert sich Opitz und macht darauf aufmerksam, dass gegen Foltin bereits ein juristisches Verfahren wegen Schadenersatzes laufe.

„Es ist richtig, dass da ein Verfahren wegen Schadenersatz läuft“, bestätigte Foltin der WZ. Hintergrund: Vorstandsmitglieder des Mieterbundes erhalten jährlich eine Aufwandsentschädigung vom Verein. Nun fordere der Mieterbund von ihm eine anteilige Rückerstattung dieser Aufwandsentschädigung, da er im laufenden Jahr zurückgetreten sei.

„Meiner Meinung nach ist diese Entschädigung aber rückwirkend zu sehen und nicht für das laufende Kalenderjahr. Sollte es eine Regelung geben, dass die Aufwandsentschädigung für das laufende Kalenderjahr gezahlt wird, dann zahle ich sie gerne anteilig zurück“, stellt Foltin klar.

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