Unerlaubte Deponie Bauunternehmer soll illegal Sondermüll in Wuppertal entsorgt haben

Wuppertal · Ein Solinger Bauunternehmer soll in mehreren Städten im Rheinland giftigen Müll in Wohngebieten vergraben haben. Seit Donnerstag muss sich der 68-Jährige vor dem Wuppertaler Amtsgericht verantworten.

 Der Bauunternehmer muss sich vor dem Wuppertaler Amtsgericht verantworten.

Der Bauunternehmer muss sich vor dem Wuppertaler Amtsgericht verantworten.

Foto: dpa/Volker Hartmann

Laut Staatsanwaltschaft hat der Mann aus Profitsucht asbest- und PCB-haltigen Sondermüll in Wohngebieten vergraben lassen - auf Baustellen in Solingen, Velbert und Langenfeld.

In der Nähe des Wuppertaler Gefängnisses habe er eine illegale Deponie betrieben und dort Bauschutt den Anwohnern meterhoch an die Grundstücksgrenzen kippen lassen. Bereits 2014 hatte das die Anwohner empört. Sie fühlten sich durch bis zu acht Meter hohe Schuttberge belästigt.

Auf einer Baustelle in Langenfeld sei auf seine Anweisung hin ein Luftschutzbunker mit hochgiftigen PCB-belasteten Abfällen verfüllt worden. Bei Abbrucharbeiten in Solingen soll der Mann asbesthaltige Abfälle nicht ordnungsgemäß entsorgt und der Stadt gefälschte Entsorgungsnachweise vorgelegt haben. Eine Baustelle war durch die Bezirksregierung stillgelegt worden.

Laut Anklage seien durch die Praktiken auch die Bauarbeiter gefährdet worden, die ohne Schutzanzüge hätten arbeiten müssen. Zudem habe der Unternehmer mit der illegalen Entsorgung das Grundwasser gefährdet. Er hatte die Vorwürfe bislang bestritten, am Donnerstag schwieg er.

Als Zeuge sagte am Donnerstag ein ehemaliger Mitarbeiter des Angeklagten aus, der von diesem als Geschäftsführer eingesetzt worden war: „Ich war absolut blauäugig“, sagte der Zeuge. „Die Zeit danach war die schlimmste meines Lebens. Ich wurde von ihm hintergangen. Er kann einfach Menschen um den Finger wickeln. Er hat immer eine plausible Erklärung, mit der man zufrieden ist.“ Der Prozess wird fortgesetzt

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