Wuppertaler Zoo Baustellenkiebitze im Zoo

Kurator André Stadler führte Besucher zu Gehegen im Bau.

Wuppertaler Zoo: Baustellenkiebitze im Zoo
Foto: Andreas Fischer

Zoo. Christi Himmelfahrt bei schönstem Wetter im Zoo: Zwischen Wolfsgehege und Tigertal fällt eine Gruppe von 15 Personen auf, die nicht etwa ein exotisches Tier bestaunen, sondern mit großem Interesse ein frisch betoniertes Fundament begutachten. Mittendrin erklärt Zookurator André Stadler, dass hier in den nächsten Monaten ein neuer Stall für die Davidshirsche entstehen soll.

Seit Jahren wird im Zoo modernisiert und verschönert — an Baulöcher und Absperrgitter haben sich regelmäßige Zoobesucher gewöhnt. Das Interesse an der Baustellenführung, zu der der Zoo jetzt eingeladen hatte, ist für den Zookurator aber eine Überraschung. „Wir werden heute nicht über Tiere reden, sondern ausnahmsweise nur über Baustellen“, sagt André Stadler zu Beginn sicherheitshalber.

Lebhaft und wortreich schildert er dann das Entwicklungskonzept des Zoos, in das die verschiedenen Bauprojekte eingebettet sind. „Wir wollen bedrohten Lebensraum darstellen, um einen Beitrag zu seinem Schutz leisten zu können“, fasst Stadler zusammen.

Das Herzstück der diesjährigen Baumaßnahmen, die neue Schneeleopardenanlage, ist ganz im Sinne des Konzeptes geplant. Noch gibt es erst zwei Baulöcher zu sehen, doch der Zookurator veranschaulicht das Projekt bis ins Detail. Die Gestaltung orientiert sich am Lebensraum des Schneeleoparden im Himalaya-Gebirge.

Dargestellt ist ein durch eine Steinlawine zerstörtes und von den Bewohnern verlassenes Bergdorf, das von der Natur zurückerobert und von den Schneeleoparden besiedelt wird. Die neue Anlage, die in den bisherigen Greifvogelvolieren realisiert wird, bietet den Raubkatzen zudem deutlich mehr Raum. „Wir reduzieren die Tierarten, um den verbleibenden mehr Platz zu geben“, ergänzt der Zookurator.

Insgesamt mehr als 200 000 Euro kosten die verschiedenen Bauarbeiten, die bis zum Ende der Sommerferien dauern werden — kein Pappenstiel für den Zoo. Neben der Unterstützung der Stadt und des Zoovereins engagieren sich in diesem Jahr auch die Kalkwerke Oetelshofen und die Transportfirma Ernenputsch durch die Schenkung und kostenlose Anlieferung von Felsen für die Steinlawine. Nur die im Gehege vorgesehenen Himalaya-Birken sind noch nicht finanziert.

Die Besucher der Baustellenführung machen aber einen Anfang und verewigen sich am Ende gegen eine Spende mit ihrer Unterschrift in der Schneeleopardenanlage. „So eine Gelegenheit muss man doch wahrnehmen. Ich finde es toll, dass hier ständig etwas passiert“, zeigt sich Zoobesucherin Doris Meis begeistert.

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