Baumängel im Justizzentrum: Miete um 20.000 Euro gekürzt

Sicherheitsmängel und Wasserschäden: In dem 40-Millionen-Bau am Eiland soll noch in diesem Jahr nachgebessert werden.

Wuppertal. Eigentlich gilt das Justizzentrum am Eiland als Vorzeigeobjektin Nordrhein-Westfalen. 40 Millionen Euro steckte das Land in dasGebäude, in dem seit gut zwei Jahren die Wuppertaler Gerichte tagen.Doch der Teufel steckt im Detail. Der Mieter - das OberlandesgerichtDüsseldorf - zahlt dem Vermieter - der Bau- und Liegenschaftsbetrieb(BLB) seit Anfang des Jahres 20.000 Euro weniger Miete pro Monat.

DerGrund sind Baumängel. Wie der BLB auf WZ-Anfrage bestätigt, muss unteranderem an der schicken Glasfassade nachgebessert werden. Saloppgesagt: Das Justizzentrum ist nicht ganz dicht. Auch mit derSicherheitsschleuse am Haupteingang sind die Mieter nicht zufrieden.Immerhin gehen dort pro Tag etwa 1500 Besucher sowohl rein als auchwieder raus. Der Verschleiß hat sich bereits bemerkbar gemacht. Kurzgesagt: Zumindest der Ausgang muss komplett erneuert werden.

Wasdie "normalen" Besucher des Justizzentrums am Eiland nicht sehenkönnen: Auch im Hafttrakt gibt’s erhebliche Probleme mit dem Wasser.Zum Teil müssen die Justizangestellten, wenn sie Häftlinge zu Prozessenführen, Pfützen auf ihrem Weg ausweichen. "Das gefährdet dieSicherheit", stellt "Hausherr" und Mieter Peter Benesch, Direktor desWuppertaler Amtsgerichts, fest.

Dieentsprechenden Gespräche mit dem BLB seien jedoch absolut konstruktivgewesen. Trotz der Mietkürzung um immerhin fünf Prozent, gebe esdefinitv keine Streit mit dem BLB. Benesch: "Wir haben genau dieselbenRechte und Pflichten wie jeder andere Mieter auch." Mängel bei einemsolchen Großprojekt seien nichts Außergewöhnliches.

Wasdie Nachbesserungen kosten werden, ist noch unklar. Ein sechsstelligerBetrag scheint wahrscheinlich. Der BLB hat geprüft, ob mit dem Baubeauftragte Firmen in die Pflicht genommen werden können. Und: DieMängel am Eiland sollen noch in diesem Jahr behoben werden.

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