„Barrierefrei“ ins Café und Restaurant

Stadt schlägt Gastronomen vor, Betriebe behindertengerechter zu gestalten.

Wuppertal. Hans Koch ist seit einigen Jahren schwerhörig. Für den 73-Jährigen ist ein Kneipenbesuch mit Freunden kein Vergnügen mehr, laute Hintergrundgeräusche, schlechte Akkustik in Wuppertaler Gaststätten machen ein angeregtes Gespräch unmöglich.

Wie ihm ergeht es vielen Wuppertalern - für 74.000 Senioren, 54.000 Menschen mit Behinderung und Eltern von 10.000 Kindern unter drei Jahren, ist ein Besuch in Wuppertaler Gaststätten mit Hindernissen verbunden: Treppen, enge Gänge, schlechte Beschilderung, machen Rollstuhlfahren, jungen Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit Seh- oder Hörbehinderung, das Leben schwer.

Die Stadt möchte nun, gemeinsam mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Nordrhein (Dehoga), den Gastronomen Wuppertals auf die Sprünge helfen: "Nur ein kleiner Teil von den mehr als 2000 Gaststätten und Imbissbetrieben, ist "barrierefrei", so die Behindertenbeauftragte Charlotte Dahlheim und fügt hinzu, "es helfen schon kleine Änderungen - die Maßnahmen müssen nicht unbedingt viel kosten".

Anfang kommenden Jahres soll ein Wegweiser herausgegeben werden, der alle barrierefreien Gaststätten Wuppertals auflisten soll. Zudem werde ein Flyer für Barrierefreiheit werben und über Möglichkeiten aufklären, Gaststätten barrierefrei zu gestalten. "Die hohe Fluktuation im Gastronomiegewerbe und keine Förderung in Hinblick auf den Umbau in einen barrierefreien Betrieb, halten viele Gastronomen zurück", sagt Christian Jäger, Dehoga. Allerdings, so Jäger, könne die Barrierefreiheit auch zu einer Umsatzsteigerung verhelfen. Björn Zeits vom Cafe Z kann das bestätigen: "Unser Umsatz ist gestiegen, seitdem sich das Café bei jungen Müttern als barrierefrei herumgesprochen hat." Auch Rollstuhlfahrer haben genügend Platz - das mache sich bemerkbar.

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