Vereinsleben BV ermöglicht Bau des Vereinsheims

Langerfeld. · Politik stellt bis zu 70 000 Euro zur Verfügung, damit der TV Beyeröhde das Gebäude auf der Höhe bauen kann.

 Erika Blaudzun war bis zuletzt noch im Sportverein aktiv. Inzwischen ist ihr der Weg aber zu weit.

Erika Blaudzun war bis zuletzt noch im Sportverein aktiv. Inzwischen ist ihr der Weg aber zu weit.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Nach einigen Diskussionen gab die Bezirksvertretung Langerfeld-Beyenburg grünes Licht: Bis zu 70 000 Euro stellt das Gremium zur Verfügung, damit der TV Beyeröhde ein neues Vereinsheim neben der Turnhalle Meininger Straße bekommt – und zwar wie gewünscht auf der Wiese rechts neben der Halle. Dann wird es für Vereinsmitglieder endlich wieder die Möglichkeit zum geselligen Beisammensein geben.

Zum Beispiel für Erika Blaudzun. Sie ist mit 95 Jahren das älteste Mitglied des TV Beyeröhde und war bis vor kurzem noch aktives Mitglied der Gymnastikgruppe. Doch als die von der Halle an der Fleute an die Meininger Straße umzog, setzte die Ur-Langerfelderin für sich einen Schlusspunkt. Ihre Gymnastikkolleginnen machen weiter - auch deshalb, weil Vereinschef Norbert Koch für sie einen Taxi-Shuttle-Service von der einen Talseite auf die andere organisiert hat – auf Kosten des Vereins.

Platz an der Clausewitzstraße wird aufgegeben

Erika Blaudzun sagt: „Wenn es um Geselligkeit geht, bin ich gern noch mit dabei, aber für die wöchentliche Turnstunde ist mir der Aufwand zu groß. Man wird ja auch nicht jünger“, sagt sie spitzbübisch. Für einen flotten Spruch und Unternehmungen, die die Gruppe seit Jahrzehnten mit diversen Aktivitäten und Ausflügen pflegt, ist sie immer noch zu haben.

Nun wartet die Gruppe wie der Rest des Vereins auf die Errichtung der von der Stadt zugesagten Begegnungsstätte an der Turnhalle Meininger Straße. Denn das bisherige Jugendheim auf dem Gelände des Sportplatzes Clausewitzstraße dürfen sie wegen der geplanten Aufgabe des Platzes schon lange nicht mehr nutzen. „Es steht immer noch da“, sagt Norbert Koch und ärgert sich, dass ihnen der Zutritt verwehrt bleibt.

Ein neues Vereinsheim war ihnen von der Stadt versprochen worden. Wunschplatz dafür war immer die Wiese rechts neben der Halle. „Dann können wir im Sommer auch mal draußen sitzen“, erklärt Norbert Koch. Doch im Frühjahr lag ein Gutachten vor, dass unter der Wiese Dolinen zu befürchten sind. Das Gebäudemanagement erklärte, ein Vereinsheim könne an dieser Stelle nur mit verstärktem Boden gebaut werden, was aber das vorgesehene Budget von 250 000 Euro sprenge. Stattdessen könne das Haus auf dem Parkplatz auf der östlichen Seite der Halle gebaut werden.

Das gefiel weder dem Verein noch der Bezirksvertretung: „Dann fallen Parkplätze weg und dann gibt es kein Grün drumherum“, erklärte Bezirksbürgermeister Eberhard Hasenclever. Er schlug vor, Mittel nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz zu verwenden. Von 150 000 Euro, die ihnen 2019 und 2020 zustehen, „hatten wir noch nicht alles ausgegeben“, sagt Hasenclever.

In einer Sondersitzung stimmte die Bezirksvertretung ab. Zunächst habe es einige Nachfragen gegeben, auch zur Höhe der Kosten für die Bodenverstärkung. Die Politiker einigten sich darauf, den Zuschuss nicht als Festbeitrag zu leisten, sondern offen als Maximalbetrag zu vergeben. Dazu gab es eine einstimmige Zustimmung.

Hasenclever hofft, dass das Vereinsheim auch ein Anlaufpunkt im Quartier wird, Zuschauer von Sportveranstaltungen zu einem Kaffee ins Vereinsheim einkehren: „Das soll ein Kommunikationszentrum werden, damit das Quartier ein bisschen belebter wird.“ Kaffee gab es auch für Erika Blaudzun schon: Den musste ihre Turngruppe aber in der Turnhalle organisieren – nach einer Turnstunde. Und dafür hatte die Seniorin die Reise auf die andere Talseite auf sich genommen.

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