Barmer Anlagen: Zauberhaftes um den Toelleturm

Zum Familientag kamen tausende Besucher in den Park und genossen das Familienfest. Besonders die kleinen Gäste bekamen einiges geboten.

Wuppertal. "Es ist der Park der Bürger, darauf wollen wir aufmerksam machen." Klaus-Günther Conrads weist auf eine Besonderheit der Barmer Anlagen hin: Der etwa 100 Hektar große Park ist komplett in Privatbesitz. Die Mitglieder und Helfer des Barmer Verschönerungsvereins erhalten den Park ohne Mittel der Stadt. Um ihnen zu danken und vielleicht auch neue Helfer zu gewinnen, veranstaltete der Verein gestern ein großes Familienfest.

Exotische Märchen für die kleinen Gäste

Und das war ein voller Erfolg. Zwar kann auch Klaus-Günther Conrads keine genauen Besucherzahlen nennen, aber sicher ist, dass sie im vierstelligen Bereich lagen. Und die zahlreichen Besucher des Barmer Anlagenzaubers bekamen Einiges geboten - besonders die kleinen Gäste des Familienfestes: Den ganzen Tag stand Karl-Heinz Suika für sie bereit. Er ist seit mehr als 30 Jahren hauptberuflich Märchenerzähler. Ob Grimm’sche Klassiker oder exotische russische und afrikanische Märchen, sein Repertoire ist anscheinenden unerschöpflich. Während die Kleinen gebannt seinen Erzählungen lauschten, genossen ihre Eltern die zahlreichen anderen Fest-Attraktionen. So war zum Beispiel vor dem Gebäude des Wupperverbandes eine Bühne aufgebaut, auf der von Jazz-Dance über Gesangsdarbietungen bis hin zu harter Rockmusik ein breites Spektrum an Unterhaltung geboten wurde. Unter anderem auch von "The Doorbells". Die Schülerband besteht seit zirka eineinhalb Jahren und hat schon viele Auftritte hinter sich. So begeisterten die vier Musiker zum Beispiel beim diesjährigen Schüler-Rockfestival ihre Fans. "Die Nervosität ist nicht mehr so schlimm wie früher, man hat sich an die Auftritte gewöhnt", erklärte der 18-jährige Stefan Wittek, bevor er die Bühne betrat. Ebenfalls nicht nervös zu sein, schienen die mittelalterlichen Schwertkämpfer auf einer der Wiesen der Barmer Anlagen. Mit echten Schwertern ausgestattet, lieferten sich die "Bergischen Recken" spannende Duelle, bei denen manche Besucher kaum zugucken konnten. "Die Verletzungsgefahr ist auch nicht höher als beim Fußball", spielte Florian Meyer die Gefahren seines Hobbys herunter. Und gab dann zu: "Naja, vergangenes Jahr hab ich mir den Finger gebrochen. Aber schlimmere Verletzungen kommen nicht vor." Auch die Besucher des Barmer Anlagenzaubers betätigten sich sportlich: Acht verschiedene Wanderungen wurden angeboten. So führte die Wuppertal Bewegung etwa über die - hoffentlich bald ausgebaute - Nordbahntrasse. Insgesamt war das Fest ein gelungener Dank für die Helfer des Barmer Verschönerungsvereins. Das sah auch Oberbürgermeister Peter Jung so, der am Rande der Veranstaltung den neuen Spielplatz an der Arena der Barmer Anlagen einweihte.

Barmer Anlagen

Regionale: Die neu gestalteten Barmer Anlagen als Teil des Regionale-2006-Projektes "Freiraumprogramm Talachse" wurden gestern eingeweiht. Das Konzept hatte auch die Zielsetzung, die Qualität von Frei- und Lebensraum in der Stadt zu verbessern. Es umfasst drei Themenschwerpunkte: die Stadt am Fluss, die Wege vom Tal auf die Höhen und die historischen Parks. Für die Barmer Anlagen hieß das Thema: "Neuinterpretation der Barmer Bergbahntrasse".

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