Nachruf auf ein Wuppertaler Urgestein Barmen trauert um Frank Hielscher

Wuppertal · Der ehemalige Geschäftsführer des Traditionsunternehmens „Foto Jansen“ in der Barmer City starb im Alter von 92 Jahren.

 Frank Hielscher hat sich lange Zeit um den Bürger- und Bezirksverein verdient gemacht.

Frank Hielscher hat sich lange Zeit um den Bürger- und Bezirksverein verdient gemacht.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Ende November verstarb im gesegneten Alter von 92 Jahren Frank Hielscher, der fast ein Vierteljahrhundert den damaligen Bürger- und Bezirksverein geführt hatte. Hielscher galt und gilt als einer der profiliertesten „Barmer Köpfe“ und hat seinen Heimatstadtteil sein Leben lang als seine Herzensangelegenheit betrachtet. Stets hat er für eine „Zwei-Zentren-Politik“ gekämpft. Verständlich, dass ihm da die damalige Postleitzahl 5600 Wuppertal 1 für Elberfeld und Wuppertal 2 für sein geliebtes Barmen gegen den Strich ging.

Als Geschäftsführer des Traditionsunternehmens „Foto Jansen“ in der Barmer City nahm er regen Anteil an der Entwicklung Barmens, gründete die Interessengemeinschaft City Barmen, setzte sich unter anderem für eine Umgestaltung des Alten Marktes ein, war Initiator der Fußgängerzone im Barmer Werth (damals bundesweit richtungsweisend), kämpfte gegen die Schließung des Schwimmbades Kleine Flurstraße und für den Ausbau von Stadtplätzen. Er unterstützte die Sanierung des Opernhausen durch die originelle Idee von Sesselspenden.

Als großzügiger Gastgeber lud er oft die „Entscheider“ im Rathaus zu sich ein, und zur Bewirtung gehörten jeweils Notizblöcke und Schreibgerät, um seinen Gästen Gelegenheit zu geben, Hielschers Anregungen zu notieren. „Einige Tage später rief er dann, um zu erfahren, wie weit man seinen Vorschlägen nachgegangen sei“, erinnert sich Barmens Bezirksbürgermeister Hans Hermann Lücke in seiner Trauerrede zu Frank Hielscher, der 1986 die Deutsche Tinnitus-Liga gegründet hatte, sich als Schöffe am Wuppertaler Landgericht einbrachte und auch als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Düsseldorf fungierte. Für seine Verdienste auf so vielen Gebieten wurde ihm vom damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

„Wir werden Frank Hielscher vermissen“, so Hans-Hermann Lücke: „Er hat sich um Barmen verdient gemacht.“

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