Wuppertal Bahnsperrung löst Diskussion um Abotickets aus

Der Ersatzverkehr während der sechswöchigen Bahnsperrung funktioniert offenbar besser — doch es gibt Fragen zum Umgang mit Abo-Tickets.

Wuppertal: Bahnsperrung löst Diskussion um Abotickets aus
Foto: Claudia Kasemann

Wuppertal. Woche eins der Bahnsperrung in Wuppertal ist vorbei. Und während viele befragte Pendler mit den Verbesserungen im Schienenersatzverkehr zufrieden sind — oder vielmehr nicht mehr ganz so unzufrieden wie mit der Situation während der Osterferien — ist die generelle Kritik an der Sperrung nicht verstummt.

Wuppertal: Bahnsperrung löst Diskussion um Abotickets aus
Foto: Andreas Fischer

Zusätzlich gibt es Fragen zum Umgang mit Abo-Tickets und der Möglichkeit, diese zu unterbrechen — weil man sie beispielsweise wegen Abwesenheit gar nicht nutzt. Oder, weil wegen der Bahnsperrung auf anderweitige Verkehrsmittel ausgewichen wird.

Auf dieses Thema und andere Irritationen reagierten jetzt die Wuppertaler Stadtwerke (WSW). „Selbstverständlich können Kunden bei längeren Nutzungsunterbrechungen ihre Abo-Tickets in den WSW Mobicentern am Alten Markt und am Wall zurückgeben“, erläutert Ralph Birkenstock, Leiter Marketing der WSW mobil. „Für jeden genutzten Tag werden dabei fünf Prozent vom Kaufpreis der jeweiligen Ticketvariante abgezogen.“

Die Hinterlegung des Tickets, so Birkenstock, könne auch per Post erfolgen. Zusätzlich gibt es laut WSW die Möglichkeit der Abo-Unterbrechung. „Wunschgemäß wird dann für einen Monat keine Abbuchung vorgenommen.“ Die Chipkarte wird bei der Abo-Unterbrechung ungültig und kann nicht mehr verwendet werden: „Pünktlich zum Folgemonat schicken wir unseren Kunden dann ihre neue Chipkarte zu und nehmen wie gewohnt die Abbuchung wieder auf“, erklärt Birkenstock.

Ein entsprechendes Formular zum Download und weitere Informationen sind unter www.wsw-online zu finden.

Der Wuppertaler Thorsten Krämer kritisiert, durch die Bahnsperrung nun „draufzahlen“ zu müssen: Er habe ein Ticket 2000, mit dem er montags bis freitags ab 9 Uhr fahren könne. Wegen des Ersatzverkehrs und der dadurch bedingten längeren Fahrtzeiten müsse er aber nun früher als 9 Uhr aufbrechen. Im WSW-Kundencenter habe man ihm mitgeteilt, in diesem Fall müsse er zusätzliche Tickets kaufen. WSW-Sprecher Holger Stephan bestätigt: „Es ist in der Tat so, dass die 9 Uhr-Tickets auch während der Bahnsperrung nur ab 9 Uhr gelten.“ Das sei eine Vorgabe des VRR.

Thorsten Krämer findet, man hätte dieses Problem „im Vorfeld lösen können durch eine einfache Direktive, dass die 9 Uhr-Tickets während der Bahnsperrung in WSW-Fahrzeugen auch vor 9 Uhr gelten. Stattdessen lässt man die eigenen Kunden draufzahlen.“

Und was ist mit Bahnkunden im Fernreiseverkehr, deren Zug eigentlich durch Wuppertal führe? Dürfen diese Reisenden während der Bahnsperrung für den Anschluss zwischen Oberbarmen und Vohwinkel die Schwebebahn kostenfrei im Rahmen ihres DB-Tickets nutzen?

Die Antwort der Stadtwerke: ganz klar nein. „Die Fahrkarte bezieht sich auf den Schienenersatzverkehr“, erklärt WSW-Sprecher Holger Stephan.

Die sechswöchige Bahnsperrung für den einen oder andren kostenlosen Ausflug mit der Schwebebahn zu nutzen, ist also auf diese Weise nicht möglich.

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