Prozess-Auftakt : Babysitter soll in 99 Fällen Kinder missbraucht haben - auch in Wuppertal
Wuppertal Der Angeklagte hat am Dienstag vor Gericht die ihm vorgeworfenen Taten zugegeben. Es soll 13 Opfer geben - das jüngste war nicht einmal ein Jahr alt.
Vor dem Kölner Landgericht hat am Dienstag ein Prozess wegen vielfachen Kindesmissbrauchs begonnen. Angeklagt ist ein Mann aus dem nordrhein-westfälischen Wermelskirchen. Laut Anklage wird der 45-Jährige beschuldigt, zwischen 2005 und 2019 in 99 Fällen Kinder sexuell missbraucht zu haben. Der Mann bot sich demnach im Internet als Babysitter an und fand so seine Opfer. Nach WZ-Informationen auch in Wuppertal.
Der Angeklagte hat nun vor Gericht die ihm vorgeworfenen Taten in einer Erklärung eingeräumt. „Die soeben verlesene Anklage wird von dem Angeklagten vollständig eingeräumt. Alle dort erhobenen Vorwürfe treffen zu“, sagte sein Verteidiger, der das Schreiben vorlas. Darüber hinaus stehe sein Mandant auch für Fragen zur Verfügung. Ziel sei es, die „für alle Verfahrensbeteiligten nicht einfache Beweisaufnahme“ möglichst abzukürzen. Zudem kündigte der Anwalt ein Schmerzensgeld an, dass den Opfern „kurzfristig“ gezahlt werden solle.
In 89 Fällen soll es um schweren oder besonders schweren sexuellen Missbrauch gehen, bei denen der Angeklagte die Opfer zu „beischlafähnlichen Handlungen“ zwang. Weitere Vorwürfe gegen den Mann befassen sich mit Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, auch gegenüber Jugendlichen, sowie Kinderpornografie und Beihilfe zu erheblichen Missbrauchstaten. Insgesamt geht es in dem Prozess um 124 Fälle.