B7: Verkehrschaos in der Stadt

Wegen der Sperrung einer Fahrtrichtung auf der B7 ging am Freitag nichts mehr. Tausende Autofahrer und hunderte Busse waren betroffen.

Wuppertal. Die Sperrung der B7 in Richtung Barmen wegen des Abbaus der Behelfsbrücke hat am Freitagnachmittag zu Verkehrschaos geführt. Im Stadtzentrum kam es zu massiven Staus rund um den Döppersberg — in beiden Richtungen auf der B7 zwischen Robert-Daum-Platz und Behelfsbrücke sowie nach und aus Ronsdorf.

B7: Verkehrschaos in der Stadt
Foto: Stefan Fries

Die WSW sagten, dass es ab circa 14 Uhr zu einem „Zusammenbruch des Verkehrs“ gekommen sei. Ein Sprecher erklärte, im Laufe des Tages seien etwa 300 Busse betroffen gewesen, alle Fahrzeuge in und um Elberfeld hätten am Nachmittag im Durchschnitt 30 Minuten Verspätung gehabt. Die halbe Flotte sei betroffen gewesen. Tausende Autos kamen nicht voran. Die Fahrzeiten innerhalb Elberfelds verlängerten sich massiv.

Döppersberg-Projektingenieur Andreas Klein sagte, er habe mit Staus auf der Kreuzung Kleeblatt gerechnet, die Probleme in Richtung Robert-Daum-Platz und um diesen herum hätten ihn aber überrascht.

Er erklärte, dass die Sperrung der B7-Spur in Richtung Barmen aus westlicher Richtung nicht explizit ausgeschildert worden sei, damit nicht alle Fahrer über die Tannenbergstraße und die Hoeftstraße fahren. Denn das würde noch länger dauern als über die Bahnhofstraße. Nur die kleinen U-Schilder finden sich deswegen am Straßenrand. Aus Richtung Ronsdorf habe man aber alles konkret ausgeschildert und Umleitungen über die Wolkenburg oder Ronsdorf eingerichtet.

Der Abbau der Behelfsbrücke startete am Donnerstagabend. Seit 21 Uhr waren die Fahrspuren in Richtung Barmen gesperrt. Dort steht der Kran für den Abbau in der Nacht zu Samstag sowie weiteres Material. Außerdem, so Klein, habe man auf der Spur neuen Asphalt aufgetragen. Deswegen könne man auch keine Spur früher öffnen. Erst ab Sonntagmittag sei mit der Öffnung einzelner Fahrstreifen zu rechnen.

Auf der Isländer Brücke gab es zwischenzeitlich kein Vor und kein Zurück. Zahlreiche Fahrgäste verließen kurzerhand die Busse, um zu Fuß in die Innenstadt zu kommen. Darunter war auch Denise Boch, die mit dem Nachwuchs nur kurz in die City wollte. „Für die Sperrung im Berufsverkehr habe ich kein Verständnis. Das hätte man doch auch an einem Sonntag machen können“, sagte sie.

Klein erläuterte, die Planer hätten sich bemüht, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Aber wenn sie die Arbeiten nicht schon Donnerstag begonnen hätten, wäre es nicht sicher gewesen, dass bis Sonntag alles über die Bühne geht. Das Datum habe man extra gewählt, weil es das letzte Wochenende vor der Adventszeit ist und weil kein verkaufsoffener Sonntag vorgesehen war.

Dass aber einige Geschäfte wegen des sogenannten „Black Friday“ mit Rabatten lockten, hatten die Planer nicht berücksichtigt. So gab es etwa in den City Arkaden „satte Preisnachlässe“, wie die Betreiber die Aktion bewarben. Entsprechend war es voller in den Läden als an regulären Freitagen.

Dass die Rabattschlacht ein Grund für das Chaos auf den Straßen war, meinte auch Polizeisprecher Stefan Weiand. Tipps für Autofahrer konnte er am Freitagnachmittag nicht geben. „Da können wir nichts dran machen“, sagte er. Besonders viele Unfälle habe es bis dahin nicht gegeben.

Richtig ärgerlich war die Situation für die Autofahrer, die sich durch die Straßen quälen mussten. Irgendwo war immer eine Hupe zu hören. Wer vom Parkhaus Ohligsmühle in Richtung Isländer Brücke fahren wollte, hatte schlechte Karten.

Jan Brahna wollte am Nachmittag gegen 15 Uhr das Parkhaus verlassen. „Ich stehe hier jetzt seit 15 Minuten“, sagte er. Er habe gewusst, dass die B7 teilweise gesperrt wird, mit so einem Chaos aber nicht gerechnet. Dabei gehe es für ihn um bares Geld. „Ich muss meinen Kunden jetzt absagen“, sagte der Fensterputzer.

Erst am Abend entspannte sich die Lage langsam und der Verkehr konnte nach und nach wieder fließen. Gegen 18 Uhr meldeten die Stadtwerke noch Verspätungen auf sechs Buslinien.

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