B7-Sperrung: 3000 zusätzliche Autos pro Tag auf der A 46

Damit würden täglich etwa 33.000 Fahrzeuge die Autobahn zwischen Barmen und Elberfeld nutzen — pro Richtung.

Wuppertal. Die Diskussion über die Sperrung der Bundesallee geht in die nächste Runde: In der Kommission für den Döppersberg hat die Stadt am Dienstag Einblick in ihre aktuelle Planung zur B 7 gegeben und Zahlen genannt. Betroffen wären von einer Sperrung zwischen den Kreuzungen Brausenwerth und Kasinostraße täglich etwa 16.000 Fahrzeuge in Fahrtrichtung Westen und gut 14.000 in Fahrtrichtung Osten. Sie müssten sich dann drei Jahre lang neue Wege suchen.

Und die führen zum Teil auch über die A 46: Laut Stadt nutzen derzeit täglich etwa 30.000 Fahrzeuge die Autobahn zwischen Barmen und Elberfeld je Fahrtrichtung. Bei einer Sperrung der B 7 wären es dann 33.000.

Aus Sicht der Verkehrsplaner fällt diese Zunahme grundsätzlich nicht ins Gewicht — solange der Verkehr auf der A 46 fließt. Auf die tägliche Staugefahr dort wies aber auch Bernhard Simon (CDU) hin: Dann falle jedes weitere Fahrzeug, das auf die Autobahn ausweiche, sehr wohl ins Gewicht.

Verdeutlicht wurde aber auch, dass die Stadt an vielen Stellen ansetzen will, um den Verkehr auf alternative Strecken zu führen. Längere Grünzeiten auf Umfahrungsstrecken gehören ebenso dazu wie geänderte Verkehrsführungen an Knotenpunkten. Beispiel Gathe: Dort würde die Stadt vorübergehend Busspuren auflösen, um mehr Rechtsabbieger auf die Karl- und die Hochstraße Richtung A 46 führen zu können. Beispiel Ronsdorfer Straße: Dort soll es bei einer Sperrung der B 7 einen neuen Linksabbieger Richtung Südstadt geben.

Neben einem Beschilderungskonzept plant die Stadt auch die Anpassung des Parkleitsystems. Im Gegenzug rechnen die Verkehrsplaner in der ersten Zeit aber mit erheblichen Problemen im Bereich Neumarktstraße, wenn Autofahrer parallel zur B 7 nach Ausweichrouten suchen.

„Wir müssen mit dem Einzelhandel zu einer gemeinsamen Kommunikation kommen“, sagte Bau- und Verkehrsdezernent Frank Meyer. Klar müsse auch sein, dass ein Offenlassen der B 7 — bei einer gut drei Jahre längeren Bauzeit bis 2020 — mit erheblichen Problemen verbunden sei: Immerhin führe man dann täglich 30.000 Fahrzeuge durch eine Großbaustelle.

Ralf Engel, Geschäftsführer des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbands, erneuerte seine Kritik an den Plänen zur B 7-Sperrung: Er fragte zum Beispiel, warum die Stadt nicht sage, dass der Investor am Döppersberg längst einen festen Eröffnungstermin vorgegeben habe, dem man unter Zeitdruck nun Rechnung trage.

Das wies Stadtdirektor Johannes Slawig als „Unterstellung“ zurück: Der Stadtrat allein entscheide „nach einer ergebnisoffenen Prüfung“ über die B 7. Daraus ergebe sich dann die Vorgabe an den Investor. Aber auch Slawig räumte Versäumnisse in Sachen Döppersberg ein: „Wir brauchen eine professionelle Kommunikationsstrategie, um alle Bürger zu erreichen.“

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