B 7-Sperrung: Das Ende ist in Sicht

Nach zwei Jahren ohne Autoverkehr nimmt der neue Döppersberg sichtbar Gestalt an.

B 7-Sperrung: Das Ende ist in Sicht
Foto: Stefan Fries

In der Nacht zum 21. Juli 2014 wurde die B 7 zwischen Kasinostraße und Brausenwerth gesperrt. Drei Jahre später könnten wieder Autos über Wuppertals Hauptdurchgangsstraße fahren, wenn alles nach Plan läuft. Der Optimismus bei den Planern der Großbaustelle Döppersberg wächst, denn die Arbeiten im Tiefbaubereich sind nach zwei milden Wintern sehr gut im Zeitplan. „Wenn der nächste Winter nicht schon im September beginnt, dann schaffen wir das im vorgegebenen Zeitrahmen“, sagt Baudezernent Frank Meyer. Ziel ist die Eröffnung im Sommer 2017 — auf einen festen Termin für die Freigabe lasse man sich aber nicht festlegen.

„Der Umbau der B 7 ist vergleichbar mit einer Operation am offenen Herzen. Ohne die Vollsperrung hätten wir das nicht geschafft“, so Meyer. „Die größte Ausgabe ist nach zwei Jahren Bauzeit nicht mehr der Straßenbau. Wir müssen vielmehr jetzt die Voraussetzungen schaffen, dass die Wiedereröffnung reibungslos gelingt. Am Döppersberg hängt schließlich alles mit allem zusammen.“

Als Beispiel nennt Meyer den „hervorragend funktionierenden“ provisorischen Busbahnhof Ohligsmühle, der zur Wiedereröffnung erneut verlegt werden muss. Noch ist offen, ob der Busbahnhof am Hauptbahnhof — zurzeit noch eine Riesenbaustelle — schon von den WSW eingebunden werden kann.

Die Autofahrer werden noch ein Jahr lang einen Bogen um den Döppersberg machen müssen. Viele Wuppertaler haben längst ihre eigenen Wege um die Baustelle herum gesucht und gefunden, ob über die Wolkenburg oder durch die Steinbeck. „Wir wären mit den Asphaltarbeiten an sich schon weiter, wenn es nicht diese heftigen Regenfälle gegeben hätte“, sagt Bauleiter Andreas Klein. Nun dauerten die Arbeiten wohl bis Ende dieses, Anfang nächsten Jahres. Gut zu erkennen ist bereits die künftige Breite der tiefergelegten B7: Auf neun Fahrstreifen und ausgestattet mit einem zweispurigen Radweg für beide Richtungen verläuft künftig der Verkehr durch den Tunnel. Einen Gehsteig soll es „unten“ nicht geben — Fußgänger sollen sich über die neuen Überwege von der Alten Freiheit Richtung Bahnhof bewegen.

Die Wände der B7-Unterführung sind in heller Farbe gehalten, sollen allerdings mit einer Anti-Graffiti-Beschichtung versehen werden, wie Klein erläutert.

Der Bereich Hochbau macht der Stadt zurzeit größere Sorgen als der Straßenbau. Busbahnhof und Mall sind deutlich gewachsen, aber noch benötigt man viel Fantasie, um sich den unteren und oberen Bahnhofsvorplatz vorstellen zu können. Das Geschäftsgebäude für Primark nimmt dagegen schon Konturen an. Die erste von fünf Etagen ist bereits errichtet worden. Keine Bautätigkeiten sind dagegen in der benachbarten Bahnhofsdirektion zu beobachten, wo die Clees-Gruppe im Sommer 2017 ein Factory-Outlet-Center eröffnen will. Die Baugenehmigung für den ersten Bauabschnitt mit einer Verkaufsfläche von 10 000 Quadratmetern und einem Hotel liegt allerdings noch nicht vor. Nach Informationen der WZ konnten die Bedenken der Denkmalschützer und des Gestaltungsrates ausgeräumt werden, aber der Nachweis von Parkplätzen steht noch aus. Erst im zweiten Bauabschnitt will die Clees-Gruppe das Postgebäude am Kleeblatt einbeziehen, wo genügend Stellflächen vorhanden wären.

Für Frust am Döppersberg sorgt weiterhin die Bahn, die mehrfach ihren Baufahrplan über den Haufen geworfen hat. Baudezernent Frank Meyer ist enttäuscht, dass die Bahn mit der Entkernung des Empfangsgebäudes nicht vor 2019 beginnt. Die Nachricht, dass in Duisburg 120 Millionen Euro in eine neue Bahnsteighalle investieren werden, dürfte die Wuppertaler Planer vor Neid erblassen lassen. Es wächst der Verdacht, dass die Bahn für die Nutzung des Bahnhofsgebäudes noch keine konkreten Pläne hat — von Interessenten für die Gastronomie ganz zu schweigen. Zumindest will OB Andreas Mucke mit der Bahn bald über die Probleme reden.

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