Veranstaltung Avantgarde Talk in Wuppertal: Rassismus ist oft in der Bildung zu sehen

Wuppertal · Bei der zweiten Auflage der Veranstaltung ging es um „Gender, Diversity und Wokeness“.

 Zöhre Yari (Bundesgremium der Jungen Islam Konferenz), Agenturinhaber Jade Madani, Sarah Beckhoff (Bundesvorstand der Jungen Union und Vorsitzende der JU Dortmund) und Anne Dierenfeld (Stadträtin Bündnis 90/Die Grünen) (v.l.) diskutierten beim Avantgarde Talk.

Zöhre Yari (Bundesgremium der Jungen Islam Konferenz), Agenturinhaber Jade Madani, Sarah Beckhoff (Bundesvorstand der Jungen Union und Vorsitzende der JU Dortmund) und Anne Dierenfeld (Stadträtin Bündnis 90/Die Grünen) (v.l.) diskutierten beim Avantgarde Talk.

Foto: Madinimorgan

Neue Entwicklungen anstoßen, kreativ und innovativ sein – das wollen Jade Madani und Jan Morgan, die jungen Inhaber der Beratungsagentur Madanimorgan. Dazu gehört auch der Avantgarde Talk, bei dem man sich über gesellschaftliche Entwicklungen austauscht. In der zweiten Runde der Veranstaltung diskutierten Sarah Beckhoff (Bundesvorstand der Jungen Union und Vorsitzende der Jungen Union Dortmund), Zöhre Yari (Bundesgremium der Jungen Islam Konferenz), Anne Dierenfeld (Stadträtin Bündnis90/Die Grünen) und Jade Madani zum Thema „Gender, Diversity und Wokeness - Wohin steuert unsere Gesellschaft?“. Wokeness steht für Wachsamkeit bei Diskriminierung und Missständen vor allem im Netz.

Doch was sind die Konsequenzen dieser gesellschaftlichen Veränderung? Sarah Beckhoff meint, dass die typische Vater-Mutter-Kind-Konstellation nicht mehr gängig sei und gleichgeschlechtliche Elternpaare als Normalität gelten. Jedoch finde die Minderheit nicht überall in der Gesellschaft die Akzeptanz und werde diskriminiert. Es müsse sich nicht um die Kleinigkeiten wie die dritte Toilette gekümmert werden, sondern um das große Ganze, das uns zusammenhält. Zöhre Yari fügt hinzu, dass Betroffene von Diskriminierung und Rassismus mehr zum Diskurs beitragen können. Zudem sei der Rassismus noch in der Bildung zu sehen: So sei Mehmet der Kriminelle und Hans der Rechtsanwalt.

Doch wie geht man international mit dem Thema um? Jade Madani spricht die Befürchtung aus, dass Deutschland die Entwicklung aus den USA, Frankreich und Griechenland ereilen könnte. Deutschland sollte aus den Erfahrungen und Ereignissen in der Welt lernen. Sarah Beckhoff ergänzt, es fehle der Blick der Medien auf außerpolitische Ereignisse. Anne Dierenfeld wendet ein, dass für internationale Dialogformate wie Städtepartnerschaften, Interrail und Schüleraustausche die Ressourcen fehlen würden.

Doch wie kann der gesellschaftliche Frieden gewahrt werden? Jade Madani möchte wissen, was die Gäste konkret in Ihrer Arbeit unternehmen, um der gesellschaftlichen Spannung Abhilfe zu verschaffen. Sarah Beckhoff leitet Input an Mandatsträger weiter und regt öffentlich kontroverse Debatten an. Zöhre Yari plädiert für einen „Gesellschaftsvertrag“, der den Zusammenhalt symbolisch, aber auch rechtlich manifestiert.

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