Zukunft Autos können schon fast alleine fahren

Wuppertal · Bei einem Familienvortrag in der Junior-Uni ging es um den Stand des autonomen Fahrens.

 Referent Andreas Braasch (IQZ) berichtete von den technischen Möglichkeiten, die viele noch für Science-Fiction halten.

Referent Andreas Braasch (IQZ) berichtete von den technischen Möglichkeiten, die viele noch für Science-Fiction halten.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Mit dem Auto fahren und dabei nicht in das Geschehen eingreifen müssen? Viele finden das verlockend. Sie könnten sich vorstellen, während das Auto selbstständig zum Zielort fährt, etwa einen Film zu gucken oder zu telefonieren. Das autonome Fahren ist noch Zukunftsmusik.

Um mehr Wissen über dieses Thema und die künstliche Intelligenz im Straßenverkehr zu verbreiten, veranstaltete die Wuppertaler Junior Uni jetzt einen Familienvortrag. Unter dem Motto: „Wenn unser Auto den Führerschein macht“, stellte Andreas Braasch, Geschäftsführer des Instituts für Qualitäts- und Zuverlässigkeitsmanagement (IQZ), vor, wie die Zukunft des Automobilmarkts aussehen könnte und was für Fähigkeiten vollkommen automatisch funktionierende Fahrzeuge überhaupt haben müssen. „Vielen Leuten ist das Thema ein bisschen suspekt“, erläutert Braasch der mit dem IQZ zu diesem Thema forscht. Daher soll der Vortrag auch dazu dienen, den Menschen die Angst davor zu nehmen.

Der 13-jährige Mika ist wie sein Vater ebenfalls ein Auto-Fan. Ihn interessiert vor allem, was denn moderne Autos alles können und wie sie zusammengesetzt sind. „Wenn ich weiß, dass es gut ist, würde ich auch später darin fahren“, erklärt er. Auch Sarah Mertens, Fachkoordinatorin der Junior Uni, würde in ein völlig selbstständiges Auto steigen, wenn sie weiß, dass es sicher ist, berichtet sie.

Für Braasch geht es um die Fragen: „Wie fahren wir in zehn bis 20 Jahren? Macht dann eigentlich noch jemand den Führerschein?“ Aus seiner Sicht sei das alsbald nicht mehr so unbedingt nötig, wie es das noch heutzutage ist. Die Idee, dass Autos komplett selbstständig fahren können, sei indes keine neue, erklärt er anhand eines Bildes von 1955, auf dem zu sehen ist, wie mehrere Personen während der Fahrt gemütlich im Kreis zusammensitzen. Die Vorteile des autonomen Fahrens seien neben dem Komfort weniger Stau, mehr Abstandeinhaltung und so weniger Unfälle. „Denn das Radar oder die Kamera des Autos schlafen nie“, sagt Braasch.

Technisch ist schon viel
möglich - nur rechtlich nicht

„Aktuell können wir bereits mit Stufe 2-Fahrzeugen in Deutschland fahren“, sagt Braasch, dem selber ein solches Auto gehört. Es gibt fünf Stufen, zwischen denen unterschieden wird, erklärt er. Mit „Stufe Null“ ist „Driver Only“ gemeint, das bekannte Fahrzeug, in dem alles vom Fahrer abhängt. Die erste und zweite Stufe sind schon weiter automatisiert, haben etwa einprogrammierte Warnsysteme. Stufe Drei und Vier seien zwar technisch bereits realisierbar, allerdings rechtlich noch nicht durchsetzungsfähig. Hier kann der Fahrer schon mehr abseits des Lenkrads handeln, etwa mal am Handy eine Nachricht beantworten. Die vollkommene Automatisierung (Stufe 5), in der das Auto komplett alleine handelt, ist auch technisch noch nicht realisiert.

„Das Auto der Zukunft muss alles wahrnehmen können“, sagt Braasch und ergänzt: „Es muss sprechen können, sowohl mit den anderen Autos als auch mit uns. Zudem muss es seine Umgebung verstehen, das heißt auch, Verkehrszeichen, Ampeln oder Gefahrensituationen erkennen.“

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