Gathe Autonomes Zentrum kritisiert Pläne für neue Ditib-Moschee in Wuppertal

Wuppertal · Im Offenen Brief kritisiert das Zentrum den Sozialdezernenten Stefan Kühn: Er versuche, die Suche nach einem alternativen Standort abzuwälzen. Außerdem stellen die Mitglieder kritische Fragen zur Position der Ditib-Gemeinde.

Autonomes Zentrum kritisiert Pläne für neue Ditib-Moschee in Wuppertal
Foto: Ditib Wuppertal-Elberfeld

In einem Offenen Brief hat das Autonome Zentrum Stellung zu den Plänen der Ditib-Gemeinde für den Bau einer Moschee an der Gathe geäußert.

„Wir sind, gelinde gesagt, überrascht, wenn Sozialdezernent Kühn in der WZ vom 29.12.2021 über die mangelnde Flexibilität des Autonomen Zentrums redet, wobei er gleichzeitig die Verantwortung für die Suche nach einem Alternativstandort auf uns abzuwälzen versucht. Von den versprochenen Alternativen, die uns angeboten werden sollten, haben wir bislang nichts gesehen. Stattdessen sieht es ganz so aus, als plane die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Ditib die Umsetzung des Projektes in Hinterzimmergesprächen, wo hingegen wir, über Jahre hinweg, nicht über die Entwicklungen informiert werden. Während nicht mit uns, dafür aber mit der Presse und mit Ditib über uns gesprochen wird, phantasiert der Sozialdezernent bereits eine Räumung des AZ herbei und nimmt dabei Proteste und Gewalt vorweg“, heißt es in dem Schreiben, das nicht namentlich unterzeichnet worden ist.

Das Autonome Zentrum erinnert daran, dass alle Ditip-Gemeinden der türkischen Religionsbehörde unterstehen. Zweifelhaft sei die Einstellung in Bezug auf völkerrechtswidrige Militäroffensiven des türkischen Staates in Syrien und im Irak. Weitere Fragen lauten: Wie wird die Unterdrückung Oppositioneller und die systematische Aushebelung der Pressefreiheit in der Türkei bewertet? Wie verhält sich die Ditib zu den Vorwürfen, ihre Imame hätten Informationen über Oppositionelle an den türkischen Geheimdienst weitergegeben?

(Red)
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