Auto am Schwebebahn-Gerüst: Gute Chancen ohne Banner

Nach der gescheiterten Idee des Autokonzerns Fiat gibt es weitere Interessenten.

Wuppertal. Seitdem bekannt ist, dass der Fiat-Konzern die Schwebebahn-Pause dazu nutzen wollte, einen seiner Kleinwagen als Werbegag ans Gerüst zu hängen, haben sich weitere Interessenten mit ähnlichen Ideen gemeldet. Das bestätigt Verkehrsdezernent Frank Meyer auf WZ-Nachfrage - und betont gleichzeitig, dass die Stadtverwaltung grundsätzlich nichts gegen eine solche Aktion habe.

Maßgabe sei allerdings, "dass die Schwebebahn ein einzigartiger Image- aber kein Werbeträger ist", fügt Meyer mit Blick auf die abgelehnte Anfrage des italienischen Autobauers hinzu: Gescheitert sei diese nämlich letzten Endes an dem Vorhaben, nicht nur den Kleinwagen an sich, sondern dazu auch noch ein großes Werbebanner auf dem Schwebebahn-Gerüst zu platzieren. Und das sei dann - aus erklärten Gründen - einfach zuviel des Guten gewesen.

Meyer bestätigt auch, dass die Denkmalschützer einer solchen Idee zwar ablehnend gegenüberstehen, dies aber mit einer entsprechenden Ausnahmeregelung zu lösen wäre - eben weil eine solche Installation am Gerüst nicht von Dauer ist. Wenn alle Vorbedingungen stimmten, habe man "als Stadt keine Probleme mit einer Genehmigung - nach wie vor."

Und die Wuppertaler Stadtwerke als Eigentümer der Schwebebahn? Statisch gesehen sei die Platzierung eines Kleinwagens auf einem bereits erneuerten Gerüstanschnitt grundsätzlich kein Problem, betont Unternehmenssprecher Holger Stephan auf WZ-Nachfrage und mit Blick auf den Fiat: "Rein von der Last her ist das Auto ein Witz." Während es zwei vollbesetzte Wagen der Schwebebahn auf ein Gewicht von gut 72 Tonnen bringen, fällt bei einem Fiat 500 gut eine Tonne an - und das unabhängig von der Lastenverteilung und Aufhängung, die bei beiden Fahrzeugen naturgemäß unterschiedlich ausfällt. Stephan: "Das Gerüst der Schwebebahn hält jedenfalls ein Vielfaches des Fiat-Gewichts aus."

Einziger Knackpunkt und eine klare Vorgabe für das notwendige "Abspecken" des Auto-Innenlebens: Aus einem Wagen hoch oben am Gerüst - etwa an der Kluse - dürfen auf keinen Fall Betriebsstoffe wie Motoröl auslaufen. Tatsache ist auch, dass die Schwebebahn bis zum Abschluss der millionenschweren Umbauarbeiten noch einige wochenlange Pausen einlegen wird - und dass die öffentlichen Kassen gerade auch in Wuppertal leer sind.

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