Auszeichnung für den Künstler: Tony Cragg wird Ehrenbürger

Seine Wahlheimat Wuppertal findet der gebürtige Brite als idealen Wohnort.

Auszeichnung für den Künstler: Tony Cragg wird Ehrenbürger
Foto: Archiv

Wuppertal. Am Freitag, 28. März, wird dem Bildhauer Tony Cragg die Ehrenbürgerwürde in der Stadthalle verliehen. Die WZ sprach mit dem künftigen Ehrenbürger, der seit 1977 in Wuppertal lebt und mit dem Skulpturenpark Waldfrieden eine Attraktion für Kunstliebhaber geschaffen hat.

Herr Cragg, sie sind der zweite Künstler, dem die Ehrenbürgerwürde in Wuppertal verliehen wird. Haben Sie sich die Liste der Ehrenbürger einmal angeschaut?

Cragg: Ja, das habe ich. Ich bin in guter Gesellschaft und fühle mich sehr geschmeichelt.

Ihre Kunstwerke sind in der ganzen Welt zu sehen. Warum ist Tony Cragg in Wuppertal hängengeblieben?

Cragg: Ich bin kein Wuppertaler und deshalb habe ich auch nicht diesen Wuppertal-Komplex. Ich liebe die schöne Landschaft. Und diese Stadt ist voll von Widersprüchen, sehr aufregend und inspirierend. Als Bildhauer habe ich nie ernsthaft darüber nachgedacht, in eine größere Stadt zu ziehen. Warum sollte ich das denn tun? Ich finde es ideal, hier zu arbeiten und zu leben.

Liverpool ist ihre Geburtsstadt, ihre Heimatstadt. Welches Wort haben Sie für Wuppertal?

Cragg: In Liverpool habe ich nur sechs Wochen nach meiner Geburt gelebt. Ich bin als Kind siebenmal umgezogen, weil man Vater Flugzeugingenieur war und wir den Projekten hinterher gezogen sind. Eine Heimatstadt gibt es eigentlich nicht.

Ist Wuppertal Ihre Wahlheimat?

Cragg: Ja, das könnte man sagen.

Über den Skulpturenpark werden Sie immer mit Wuppertal verbunden sein. Waren Sie sich damals bewusst, dass Sie etwas schaffen haben, das Sie für immer an Ihre Wahlheimat bindet?

Cragg: Nein, sicher nicht. Das Gelände fand ich toll. Den Skulpturenpark habe ich mit der Absicht geschaffen, Skulpturen in diese ganz besondere Landschaft zu stellen. Dass die Villa Herberts von besonderem Interesse ist, kam erst später hinzu.

Sind sie mehr der Kopf oder der Bauchmensch? Haben Sie eher die Barmer oder die Elberfelder Mentalität?

Cragg: Oh nein, da sehe ich keine Notwendigkeit, mich in dieses Feuer zu begeben. Ich weiß gar nicht, ob es diese Problematik überhaupt noch gibt. Das ist doch eher historisch.

Welche Ideen haben Sie für die Stadt. Gibt es noch Plätze in Wuppertal, die Ihnen ins Auge stechen?

Cragg: Ich möchte keine Rolle in der Stadt einnehmen, in der ich andere Künstler verdränge. Mein Ziel ist es, denn Skulpturenpark weiter zu entwickeln. Er ist immer noch eine Baustelle. Ich habe vor fünf Jahren beim Start gesagt, dass es mindestens zehn Jahre dauern wird. Der Stadt danke ich für ihre organisatorische Unterstützung.

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